"'Jokbo' setzt sich mit dem koreanischen Verständnis von Identität während der japanischen Besetzung auseinander. Die zentrale Figur Sol widersteht entschlossen der politischen Forderung, ihren koreanischen Familiennamen in einen japanischen zu ändern. Denn dies galt in der koreanischen Gesellschaft als Verrat: die Genealogie der Familie stand auf dem Spiel. Im Kwon-Taek erzählt Sols langen Widerstand aus einem offiziellen japanischen Blickwinkel. Am Ende ist Sol einverstanden, den Namen seiner Kinder zu ändern, um deren Zukunft willen, begeht aber Selbstmord, als Entschuldigung den Vorfahren gegenüber. Der Konservativismus der koreanischen Gesellschaft wird in den Bildern des Films reflektiert: Ein Mann und eine Frau tauchen niemals in derselben Einstellung auf, und sie schauen sich nie in die Augen, wenn sie miteinander sprechen. Dieser isolierende Effekt unterstreicht sowohl die Entfremdung der Koreaner in ihrer eigenen Heimat als auch die ungemilderte Diskriminierung der Frau in der koreanischen Tradition." Gina-Yu Gustavson
"Als ich eines Tages im Fernsehen von einem Buch des japanischen Autors Kajiyama hörte, das diese Vorkommnisse thematisiert, erinnerte ich mich an meine eigenen Erfahrungen. Mein Film ist in gewisser Weise eine Antwort auf Kajiyamas Darstellung. Seine Beschreibung Koreas erinnert an das verschwindende Licht eines Sonnenuntergangs, während mein Film voller Leben und Freude steckt, wie lachende Mädchen im Frühling." Im Kwon-Taek
Produktion: Hwa Chun Trading Company (Seoul)
Buch: Han Un-sa
Kamera: Lee Seok-ki
Ausstattung: Kim Yu-jun
Musik: Jeong Min-seob
Darsteller: Joo Seon-tae, Hah Myung-joong, Han Hye-sok
Format: 35mm, 1.2.35, Farbe
Länge: 110 Minuten, 24 Bilder/Sek.
Sprache: Koreanisch