"Eine filmische Reise von der Mündung bis zur Quelle des Kongo, des breitesten Flussgebietes der Welt. Die Dramaturgie des Films folgt konsequent dem Verlauf dieser Flussfahrt. Ganz allmählich entsteht ein Bild des Kongo, bei dem die Schiffbrüche eine Ahnung vom Ausmaß der menschlichen Tragödien vermitteln, die sich dort abspielen. Man erlebt diese Reise ähnlich, wie man ein Fotoalbum durchblättert, und nimmt alles zur Kenntnis: von der Tsetse-Fliege bis zu den Gewitterausbrüchen, von den patriotischen Gesängen der Soldaten in ihren Einbäumen über die Mai-Mai-Krieger bis zum nicht fertig gebauten Schloss Mobutus, dessen sich der Wald wie eines entweihten Tempels bemächtigt. Und doch: während die Reisenden die Stromschnellen über Land umgehen und dort auf Männer treffen, die im Schweiße ihres Angesichts die 125 Kilometer lange Eisenbahnstrecke ausbessern, die nach den Plünderungen von 1990/91 und dem Krieg stillgelegt wurde, wird uns der außergewöhnliche Mut eines Volkes vor Augen geführt, das sein Überleben in die Hände nimmt und, man fragt sich wie, die Kraft findet, sich eine Zukunft zu schaffen. Alles klärt sich auf: Es ist dieses tiefe Verständnis, mit dem Congo River den Mythos seines Sujets überwindet. Die unterschiedlichen Passagen erklären einander gegenseitig und fügen sich, verbunden durch den Fluss, zum Gesamtbild eines Landes, das auf der Kippe steht – aber aufrecht." Olivier Barlet
Thierry Michel, geb. 1952 in Charleroi/Belgien. Studium am Brüsseler Institut des Arts et Diffusion. Seit 1973 zunächst zahlreiche TV-Filme, später Spiel- und Dokumentarfilme in Brasilien, Afrika und Asien, u.a. "The Last Colonial"s (1995), "Iran, Veiled Appearances" (2002).
Produktion: Les Films de la Passerelle, Brüssel; Les Films d'Ici, Paris Weltvertrieb: Wide Management
Kamera: Michel Techy
Musik: Lokua Kanza
Ton: Lieven Callens
Schnitt: Marie Quinton
Erzähler: Lye Mudaba Yoka, Thierry Michel, Olivier Cheysson
Format: 35mm, 1:1.66, Farbe
Länge: 116 Minuten, 24 Bilder/Sek.
Sprachen: Lingala, Kisuaheli, Englisch, Französisch