Ein kurzer Aufenthalt in einer nicht weit vom Meer entfernt liegenden Wohnung in Tel Aviv. Ist dort ein Alltag möglich? Sind dort Bilder möglich? Ein Film ohne die geringste Absicht – höchstens mit der, ohne Absicht zu sein, damit etwas zum Vorschein kommen oder vielleicht auch geschehen kann. "Ich habe nie den Wunsch verspürt, einen Film in Israel zu machen. Ich hatte Angst, mir die Finger zu verbrennen und den Verstand, Angst vor den Klippen meiner Subjektivität, die mir bei diesem Thema gefährlich und konfus vorkam. Es gibt keine Neutralität, die könnte nur vorgetäuscht sein. Wenn ich Dokumentarfilme mache, interessiert mich mehr als alles andere, dass sie sich weder direkt an meine eigene Geschichte noch an die der Juden anlehnen. Ich war auch der Meinung, dass man, um Israel betrachten zu können, nach Afghanistan gehen müsste oder anderswohin, nach New York zum Beispiel, aber ganz bestimmt nicht nach Israel. Dann ging ich an die Universität von Tel Aviv, um Film zu unterrichten. Eines Tages habe ich die Kamera genommen und mich irgendwo hingesetzt, und plötzlich war ein Bild, eine Einstellung da. Ich fand das Bild großartig. Danach musste ich nur noch abwarten und den Dingen ihren Lauf lassen." Chantal Akerman
Chantal Akerman, geb. 1950 in Brüssel. Seit 1968 zahlreiche Spiel- und Dokumentarfilme sowie eine Reihe von Filminstallationen, z.B. "From the Other Side" (2002 auf der documenta 11). Filme u.a.: "Jeanne Dielman" (Forum 1975), "News From Home" (Forum 1977), "Histoires d'Amérique" (1988), "Nuit et Jour" (1991), "D'Est" (Forum 1994).
Produktion: AMIP, Paris; Paradise Films, Brüssel; Le Fresnoy, Tourcoing
Weltvertrieb: AMIP
Buch, Schnitt: Chantal Akerman
Kamera, Ton: Chantal Akerman, Robert Fenz
Produzenten: Xavier Carniaux, Marilyn Watelet
Format: Digi Beta PAL, Farbe
Länge: 79 Minuten
Sprache: Französisch