Der Filmemacher Lenz verlässt seine Heimatstadt Berlin, um in den Vogesen die Hintergründe von Georg Büchners Novelle Lenz zu erforschen. Vom Wunsch getrieben, seinen neunjährigen Sohn Noah zu sehen, entschließt er sich dann jedoch, in die Schweizer Alpen zu reisen, in den Wintersportort Zermatt. Dort arrangiert er mit Noahs Hilfe ein Treffen mit seiner Ex-Frau Natalie, die er immer noch liebt. Eine kleine Idylle erblüht in der wiedergefundenen Nähe zu seinem Sohn und der neu entfachten Liebe zu Natalie. Doch die Illusion eines glücklichen Familienlebens ist nur von kurzer Dauer. Allzu schnell wird sie überschattet von Lenz' Verhalten, der immer stärker in abseitige Gefilde driftet. Noah und Natalie kehren nach Zürich zurück. Lenz bleibt im Gebirge, allein. Wie sein literarisches Alter Ego ist auch der moderne Lenz ein gequälter Visionär, ein Gefangener seiner euphorischen und verzweifelten Anfälle. Imbachs Film fängt diese heftig umschlagenden Gefühle mit vielgestaltigen visuellen und akustischen Mitteln ein. Lenz' unstetes Innenleben findet ein äußeres Pendant in der elementaren Schönheit der Berglandschaft, in der die Geschichte spielt. Film und Video, Inszenierung und Improvisation, Schauspieler und Laiendarsteller, zärtliche Lovestory und Slapstick: Imbach formt scheinbare Gegensätze zu einem organischen Ganzen, das von einer aus Folksongs, Popmusik und bearbeiteten Naturgeräuschen kombinierten Filmmusik getragen wird.
Thomas Imbach, geb. 1962 in Luzern. Filme u.a. "Well Done" (1994), "Ghetto" (1997), "Nano-Babies" (1998), "Happiness is a Warm Gun" (2001).
Produktion: Bachim Film (Zürich), Pandora Filmproduktion (Köln), Schweizer Fernsehen
Buch: Thomas Imbach, inspiriert von Georg Büchners Lenz
Kamera: Jürg Hassler, Thomas Imbach
Musik: Peter Bräker, Balz Bachmann
Schnitt: Thomas Imbach, Jürg Hassler, Patrizia Stotz
Darsteller: Milan Peschel, Barbara Maurer, Noah Gsell, Barbara Heynen
Format: 35mm, 1:1.85, Farbe
Länge: 96 Minuten, 25 Bilder/Sek.
Sprachen: Deutsch, Schweizerdeutsch