Die 18jährige Maggy hat ein Kind. Sie wohnt noch bei ihrer Mutter, von dem Vater des Kindes hat sie sich getrennt. In einer Disco lernt sie Gordon kennen und verliebt sich in ihn. Dass er eigenes Geld verdient und schon eine Wohnung hat, imponiert ihr. Nach einem Streit mit ihrer Mutter zieht sie kurz entschlossen zu ihm. Obwohl Maggy sich bisher wenig um ihr Kind gekümmert hat, nimmt sie Lucy mit und teilt sich deren Betreuung jetzt mit Gordon. Der gefällt sich zunächst in der ungewohnten Vaterrolle, aber das Zusammenleben ist für beide anstrengender als erwartet. "Es geht mir vor allem darum, dass beide, Maggy und Gordon, verloren sind und ihre Vorstellungen, wie ihr Leben aussehen soll, nicht richtig artikulieren können. Sie haben nur eine vage Idee davon. Es gibt eine Szene, in der Maggy und Gordon Eis essen. Im Hintergrund sieht man ein altes Pärchen, und fast könnte man sich die beiden Alten als spießige Weiterentwicklung von Maggy und Gordon vorstellen. Außerdem tauchen immer wieder Versatzstücke bekannter Rollenspiele auf, die so stark sind, dass die beiden ihnen nichts Eigenständiges entgegenzusetzen haben. Was das Kind betrifft, haben sie zwar eine bestimmte Vorstellung, aber gleichzeitig merken sie, dass sich das entsprechende Gefühl zu dieser Vorstellung nicht einstellt. Das reale Leben ist eben doch anders als die bloße Idee davon. Der Film soll aber keine Abrechnung mit der Spaßgesellschaft sein." Henner Winckler
Henner Winckler, geb. 1969 in Hünfeld/Hessen. Film-Studium in Offenbach und Hamburg. Filme seit 1993, u.a. "Lust" (1995), "Tip Top" (1998), "Klassenfahrt" (Forum 2002). "Lucy" ist sein zweiter abendfüllender Spielfilm.
Produktion: Schramm Film Koerner & Weber, Berlin, ZDF – Das kleine Fernsehspiel u.a.
Buch: Henner Winckler, Stefan Kriekhaus
Kamera: Christine A. Maier
Darsteller: Kim Schnitzer, Gordon Schmidt, Feo Aladag, Polly Hauschild, Ninjo Borth, Ganeshi Becks
Format: 35mm (gedreht auf Super 16), 1:1.85, Farbe
Länge: 92 Minuten, 24 Bilder/Sek.
Sprache: Deutsch