Der Film handelt von der quälenden Zwangslage und dem allmählichen Abstieg eines Mannes, der sich in den tragischen Widersprüchen der Besetzung des Iraks durch die USA und deren Engagement für Demokratie im Nahen Osten verfängt. Parallel zu den irakischen Wahlen vom Januar 2005 erzählt er die Geschichte des Arztes Dr. Riyadh, eines frommen Sunniten, Vater von sechs Kindern und sunnitischen Parlamentskandidaten. Damit verflochten werden die apokalyptischen, häufig surrealen Bilder von der US-Militär-Okkupation, von privaten Sicherheitsbeauftragten und UN-Beamten, die die Wahlen inmitten sicherheitstechnisch und politisch unhaltbarer Umstände durchführen. Filmische Originaldokumente verbinden die verschiedenen Erzählstränge miteinander. Ein außergewöhnlicher Einblick in das Leben der Iraker unter US-Besatzung. "Wir lesen täglich von den Selbstmordattentaten, den US-amerikanischen Militärschlägen usw., und doch bleiben diese Ereignisse für uns abstrakt, als ginge es dabei nicht um menschliche Wesen. Die Medien in den USA berichten über jeden gefallenen US-Soldaten, aber über die getöteten irakischen Zivilisten gibt es keine genauen Berichte. Die Vertreter der politischen Linken wie Rechten in Amerika debattieren über den Krieg, aber bisher spielen in diesem Streit selten die Iraker oder US-Soldaten, deren Leben auf dem Spiel stehen, eine Rolle. Ich bin überzeugt, dass eine Geschichte über einen Mann, der während dieser Besatzung für die Demokratie kämpft, in meinem Land zum Verständnis dieses Kriegs beizutragen vermag." Laura Poitras.
Laura Poitras, geb. 1964 in Boston. Studium der Medienwissenschaft in New York. Dokumentarfilme seit 1996, u.a. "Living the Legacy" (1998), "Flag Wars" (2003), "Oh say can you see ...?" (2004).
Produktion: Praxis Films, New York + Boston
Kamera, Ton, Produzentin: Laura Poitras
Musik: Kazim Al Sahir
Schnitt: Erez Laufer, Laura Poitras
Format: HD (gedreht auf Digital Video), 1:1.78, Farbe
Länge: 90 Minuten
Sprachen: Englisch, Arabisch, Kurdisch