"1980 begann ich mit der Arbeit an dem Film "House": ich beobachtete die (Re)konstruktion eines Hauses in West-Jerusalem und deutete den Vorgang zugleich als Metapher für die Stadt und ihre Bewohner, denn die meisten waren Juden und Araber, Palästinenser und Israelis. In diesem ersten Film war das Haus eine Art offener archäologischer Schauplatz – ein menschlicher archäologischer Schauplatz. Im zweiten Film, "A House in Jerusalem", den ich 1995 begann, fünfzehn Jahre nach dem ersten Kapitel, war der Fokus geweitet, nach rechts und links verschoben, nach oben und unten auf die Nachbarn des Hauses und auf die archäologischen Schauplätze unter der Erdoberfläche. In meinem neuen Film, "News From Home/News from House", der auch "Das Haus wird fünfundzwanzig" heißen könnte, wollte ich das Thema Diaspora in den Blick nehmen, das heißt die Menschen, die durch ihre Familiengeschichte mit den ursprünglichen Bewohnern des Hauses verbunden sind. Wo lebt die Familie von Haim Barkai, dem neuen Besitzer des Hauses, heute? Was wurde aus der Familie Dajani, den ursprünglichen Besitzern, die 1948 vertrieben wurden und heute verstreut in der ganzen Welt leben? Was sagen die Leute heute, die es für möglich gehalten hatten, auf der Grundlage eines Medizin- oder Jurastudiums, und nicht nur dank politischer Umstände, einen modernen muslimischen und palästinensischen Familienverband zu gründen?" Amos Gitai
Amos Gitai, geb. 1950 in Haifa. Architektur-Studium in Haifa und Berkeley, Promotion. Filme seit 1972, u.a. "Bait" (House, 1980), "Berlin-Jerusalem" (1989), "Golem – l'Esprit de l'exil" (1991), "Dans la vallée de la Wupper" (1993), "Guerre et paix à Vesoul" (1997), "Bait be Yerushalayim" (A House in Jerusalem, 1998), "Yom Yom" (Forum 1999).
Produktion: Agav Films, Hamon Hafakot, Agat Films, Artemis Productions, Arte France, YLE TV2
Weltvertrieb: Cinephil,Tel Aviv
Buch: Amos Gitai
Kamera: Haim Assias, Nurith Aviv, Vladimir Truchovski, Emanuel Aldema
Ton: Ravid Dvir, Alex Claude, Oleg Kaiserman, Michel Kharat, Oded Hornik Recherche: Ayelet Tamari, Jameel Khoury
Schnitt: Isabelle Ingold, Nili Richter, Rina Ben Melech
Format: HD, 1:1.66, Farbe
Länge: 96 Minuten, 25 Bilder/Sek.
Sprachen: Arabisch, Hebräisch, Englisch, Französisch