"Die Langzeitchronik über die Kinder von Golzow, die Schüler eines Dorfes im Oderbruch, ist die älteste der Filmgeschichte. Sie hat in mehr als vier Jahrzehnten 18 Filme hervorgebracht, unter ihnen "Lebensläufe" (1980), den bekanntesten der Filme aus der DDR-Zeit. Von den darin Porträtierten sind zwei der Kinder von einst in dem jetzigen Film erneut wiederzusehen: Ilona, die Elektronikfacharbeiterin und spätere Jugendfunktionärin; und Winfried, der Diplom-Ingenieur, der eine Zeit lang auch Kommandeur der Kampfgruppe seines Betriebes war. Außer den beiden porträtiert der neue Film Jürgen, Petra und Christian. Ihre filmischen Lebensläufe sind kürzer, denn die Dokumentaristen hatten sie lange aus den Augen verloren. Nun über fünfzig Jahre alt, waren sie bereit, sich noch einmal filmen zu lassen: Jürgen, einst Maler und heute Transportarbeiter, und Christian, früher Landmaschinenschlosser und heute Haustechniker. Petra, die Ärztin werden wollte und Bauingenieurin wurde, hatte Anfang der 80er Jahre eine weitere Mitarbeit abgelehnt. So endete ihr Porträt zu DDR-Zeiten. Aber das Fragmentarische, mit dem große Zeitsprünge und Auslassungen in den Biografien verbunden sind, die Fragezeichen setzen, hat auch seine Reize und regt zu spannenden Mutmaßungen an." Barbara und Winfried Junge
Barbara Junge, geb. 1943 in Berlin. Seit 1978 am Golzow-Projekt beteiligt.
Winfried Junge, geb. 1935 in Berlin. Dokumentarfilme seit 1961, im Forum u.a. "Lebensläufe" (1982), Drehbuch: "Die Zeiten" (1993), "Da habt ihr mein Leben" (1997), "Jochen – ein Golzower aus Philadelphia" (2002), "Eigentlich wollte ich Förster werden" (2003).
Produktion: à jour Film- und Fernsehproduktion, RBB
Weltvertrieb: Progress Film-Verleih
Buch: Barbara und Winfried Junge, nach einer Idee von Karl Gass
Kamera: Hans-Eberhard Leupold, Harald Klix u.a.
Musik: Gerhard Rosenfeld, Kurt Grottke
Ton: Eberhard Schwarz, Hannes Schreier u.a.
Schnitt: Barbara Junge Text, Sprecher: Winfried Junge
Mitwirkende: Jürgen Fröhlich, Petra Hadlich, Christian Struwe, Ilona Müller, Winfried Jerchel
Format: 35mm, 1:1.37, Farbe und s/w
Länge: 278 Minuten, 24 Bilder/Sek.
Sprache: Deutsch
Foto: © Progress Film-Verleih