Nach der Hochzeit eines gemeinsamen Freundes begegnen Mukai und seine Exfreundin Shitara in einer Bar dem charismatischen Kurata. Der führt ihnen einen Zaubertrick vor, bei dem die Hausschlüssel der drei Beteiligten verwechselt werden. Die auf absurde Weise fehlschlagenden Versuche, die identisch aussehenden Schlüssel zu ihren Besitzer zurückzuführen, stellen Mukais Beziehung zu seiner psychisch labilen Freundin Kozue auf eine schwere Probe.
Unverkennbar trägt Musunde-hiraite die Handschrift des eigenwilligen jungen Autors Takahashi Izumi. Eine Reduktion auf wenige Personen und Handlungsorte; fragile, kommunikationsgestörte Beziehungen, die auf Verdrängung, Lügen, Abhängigkeit, Aggression basieren; mühsam unterdrückte Gewaltfantasien und unbewältigte Traumata. Bei seiner zweiten Regiearbeit stützt sich Takahashi auf ein hervorragendes Darstellerensemble, das die Abgründe und Ungeheuerlichkeiten, die sich hinter der bürgerlichen Fassade der Charaktere auftun, subtil, aber mit bisweilen furchterregender Intensität auszuspielen weiß. Vor allem Hirosue Hiromasa als der von morbiden Vorahnungen geplagte Kurata und Namiki Akie als ebenso gefährliche wie gefährdete Borderline-Persönlichkeit Kozue bleiben nachhaltig in Erinnerung.
Christoph Terhechte
Takahashi Izumi, geb. 1973 in Saitama, Japan. Gründete 2001 zusammen mit Hirosue Hiromasa die Produktionsfirma Gunjyo-iro, drehte 2004 seinen ersten Film Aru asa, soup wa (The Soup One Morning), schrieb zahlreiche Drehbücher, u.a. für Hirosues Film Higurashi (Forum 2008). Musunde-hiraite ist seine zweite Regiearbeit.
Produktion: IMJ Entertainment Corp., Tokio
Buch: Takahashi Izumi
Kamera: Takahashi Izumi, Nakamura Kengo, Hirosue Hiromasa
Darsteller: Namiki Akie, Shin-e Midori, Monbayashi Wataru, Hirosue Hiromasa, Soga Ikuko, Kakihara Kazunari
Format: HDCam, Farbe
Länge: 98 min.
Sprache: Japanisch