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Ein Wiedersehen mit seiner Exfreundin hatte sich Byung-Woon angenehmer vorgestellt. Nach einem Jahr der Trennung steht Hee-Su plötzlich in einer Zockerhalle vor ihm und fordert ohne Umschweife eine stattliche Geldsumme zurück, die sie ihm einst geliehen hatte. So beginnt ein Roadmovie durch die graue Metropole Seoul, von einer Bekanntschaft, die der nonchalante Byung-Woon um Geld angeht, zur nächsten. Für die misstrauische, ungeduldige Hee-Su hält jede dieser Stationen Erniedrigungen verschiedener Art bereit, aber auch unerwartete Einblicke in das Leben ihres ehemaligen Geliebten, den sie am Ende eines anstrengenden Tages mit neuen Augen sieht.

Regisseur Lee Yoon-Ki, bekannt als Spezialist für subtile Alltagsdramen mit starken weiblichen Hauptfiguren (This Charming Girl, Ad Lib Night) hat sich mit My Dear Enemy selbst übertroffen. Unmerklich lenkt er den Fokus des Films von dem übertrieben lässigen, mitteilsamen Schuldner auf die entnervte, schweigsame Gläubigerin. In dieser Rolle liefert Jeon Do-Yeon eine der überzeugendsten Darstellungen ihrer Karriere. Als am Abend ihr Auto abgeschleppt, der Weg per U-Bahn und zu Fuß fortgesetzt und das Geld beinahe zusammengebracht ist, hat Hee-Su mit den Demütigungen des Tages auch so etwas wie Demut erfahren, und für einen Moment tritt ein Lächeln auf ihr Gesicht.

Christoph Terhechte

Lee Yoon-Ki, geb. 1965 in Daejeon, Korea. Studium der Betriebswirtschaft in den USA. 1995 erste eigene Kurzfilmregie, im Forum 2005 mit seinem Spielfilmdebüt Yeoja, Jeong-Hae (This Charming Girl) und 2007 mit Aju teukbyeolhan sonnim (Ad Lib Night).

Produktion: Sponge, Seoul; Bom Film Productions, Seoul

Buch: Lee Yoon-Ki, Park Eun-Young (nach einer Vorlage von Taira Azuko)

Kamera: Choi Sang-Ho

Darsteller: Jeon Do-Yeon, Ha Jung-Woo

Format: 35mm, Farbe

Länge: 123 Minuten

Sprache: Koreanisch

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