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Mit beinahe 40 Jahren steckt die Schriftstellerin Bo-Young in einer Lebenskrise. Ihr beruflicher Werdegang ist durch eine Schreibblockade gefährdet. Sie ist geschieden, und ihr Ex-Mann heiratet eine andere. Auch ihre Tochter muss sich mit den depressiven Zuständen der Mutter auseinandersetzen. Als Bo-Young einen Wochenend-Workshop in der Provinz leitet, teilt sie sich ein Hotelzimmer mit einer Frau, die ähnliche Probleme aus dem eigenen Leben kennt. In einer Nacht voller Alkohol und Zigaretten konfrontiert sie Bo-Young mit deren verdrängten und unausgesprochenen Nöten und löst schließlich Veränderungen in ihrem Leben aus.

Erstaunlich scharf zeichnet der Film das Bild einer Frau, die sich in der Blüte ihres Lebens befinden könnte, stattdessen jedoch in eine Midlife-Crisis taumelt. In präzisen Dialogen gelingt es Regiedebütantin Lee Suk-Gyung wie beiläufig, die inneren Zustände der Protagonistin offenzulegen. Ihre Wucht entfaltet die Handlung schließlich in einer Sequenz, welche die Hälfte der Erzählzeit einnimmt und dabei lediglich in einem einzigen Raum, dem Hotelzimmer, angesiedelt ist. Anhand seiner Protagonistin reflektiert The Day After schonungslos soziale Masken sowie gesellschaftliche Zwänge und Tabus der heutigen koreanischen Gesellschaft.

Ansgar Vogt

Lee Suk-Gyung, geb. 1964 in Seoul. Sie war Leiterin des Frauenverlags "Yeo-Sung-Sa", Geschäftsführerin des Korea Sexual Violence Relief Centers (KSVRC) und unterrichtete Women's Studies an der Universität von Seoul. Zurzeit ist sie Herausgeberin des Internetportals für Frauenrechte, "Zooma". 2001 erschien ihr Roman "The Lady That Smokes". Erste Kurzfilme entstanden 2003.

Produktion: Korean Academy of Film Arts, Seoul

Buch: Lee Suk-Gyung

Kamera: Kim Jae-Hong

Darsteller: Kim Bo-Young, Chi Cheong-Nam, Kwon Yerim, Lee Chan-Young

Format: HDCam, Farbe

Länge: 88 Minuten

Sprache: Koreanisch

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