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Der Titel dieser Live-Filmperformance stammt von einem Graffiti an einer Wand an einem verlassenen Pier am New Yorker West Side Highway – „The Silence of Marcel Duchamp Is Overrated.“ Die Piers waren in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren ein Ort schwuler sexueller Begegnungen. Bevor sie in den 1990ern abgerissen wurden, wurden die Piers in Texten und Fotografien festgehalten: zum Teil in Ruinen liegenden, mit langen Fluren, offenen Räumen, eingeschlagenen Fensterscheiben, umgeben von Wasser. Sie sind nicht länger physisch präsent, doch die Piers haben seither eine historische Präsenz erlangt und sind zu einer Metapher für eine gemeinsame Vergangenheit geworden.
Die Musik der Performance stammt von John Zorn: Beuysblock, ein Portrait des verstorbenen Künstlers Joseph Beuys. Sie beginnt mit Bildern des Piers. Zu sehen sind männliche Oberkörper, an Höhlenmalerei erinnernde Zeichnungen, Urinale, der Hudson, ein Spektakel, dass den Kreaturen, die die Piers bevölkerten, ein Denkmal setzt. Das Bild von Spielzeugsoldaten, durch Scherben hindurch gesehen, spielt an auf die „Uzi“-Maschinenpistole, und verweist auf Parnesʼ Herkunft als Exil-Iraeli und Jude. Seine zerrissenen Barbie-Puppen und Drag-Diven werden mit Troyanos Projektionen überblendet: Feuerwerksexplosionen und Ballerina-Schattenspiele. Was wie ein Bild eines Zauns erscheint, ist ein projiziertes Fragment einer kleinen Netzhandtasche, eines der wenigen Dinge, die ihre Mutter aus ihrer Heimat La Habana, Kuba mitbringen konnte.

Uzi Parnes, Filmemacher, Fotograf und Schauspieler, arbeitet seit den 1980ern in der New Yorker Kunst- und Performanceszene. Für Jack Smith machte er unzählige Fotos und schrieb für dessen Theaterproduktionen. Parnes war der Gründer des Performanceclubs Chandelier, den er gemeinsam mit Ela Troyano leitete. Von 2003-5 betrieb er die Uzi N.Y. Gallery im East Village.

Ela Troyano wurde in Kuba geboren. Ihr Kurzfilm Carmelita Tropicana gewann einen Teddy Award bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin, wo auch ihr Langfilmdebüt Latin Boys go to Hell gezeigt wurde. Als Bühnenregisseurin blickt sie auf eine langjährige Zusammenarbeit mit ihrer Schwester, der Performancekünstlerin Carmelita Tropicana zurück.

Uzi Parnes und Ela Troyano arbeiten seit langem zusammen. Kürzlich präsentierten sie anlässlich von LIVE FILM! JACK SMITH!, Five Flaming Days in a Rented World ein Live-Filmprogramm im Kino Arsenal in Berlin.

Kontakt: www.uziny.com
www.elatroyano.com

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