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Baranowsky hat sich durch eine Bildsprache einen Namen gemacht, die auf Stille und Unaufgeregtheit setzt und der es mit minimalen Mitteln gelingt, verwirrende Schneisen in den Erfahrungsraum des bewegten Bildes zu schlagen. Eine Schwimmerin etwa kann in Baranowskys Videos minutenlang ihre Bahnen ziehen, ohne auch nur einmal nach Luft zu schnappen. Radfahrer können mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fahren, ohne einander jemals zu überholen. Präzise und atmosphärisch kon-zentriert erkundet die Künstlerin Themen wie die Suggestionskraft bewegter Bilder, die Manipulation durch Medien und den Einfluss von Technologien auf unser Verständnis von Wirklichkeit. Wie ihr Freund und Kollege Jack Goldstein einmal sagte, nähert sie sich diesen Themen „auf eine scheinbar so beiläufige Art und Weise, dass der Akt der Kontrolle des Bildes beinahe unsichtbar wird.“ Baranowskys Arbeiten sind dabei nie bloße Medienkritik, vielmehr findet die Künstlerin in der Lücke zwischen Medien und Realität immer auch ein Surplus an Erfahrung.    
Daniel Schreiber

pêche
In pêche verweist Baranowsky auf einen frühen Film der Brüder Lumierè, La Pêche Aux Poissons Rouges, und nutzt diese Referenz, um die Authentizität des Bewegtbildes zu hinterfragen.

Deutschland 2009, 2-Kanal Videoinstallation auf Monitor, HD, Farbe, Ton, 11:40 Minuten, Courtesy Galerie Barbara Weiss

Racetrack
Bei den schleifenden Steinen in Racetrack handelt es sich um ein geologisches Phänomen im kalifornischen Death Valley. Die Steine gleiten langsam über die Oberfläche des Playa und hinterlassen eine Spur, die ohne menschliche oder tierische Intervention entstanden ist. Baranowsky umkreist diese Steine mit der Kamera und macht mit dem Stop/Motion-Effekt auf die Trägheit des menschlichen Auges aufmerksam, die Film erst entstehen lässt.

Deutschland 2010, 3-Kanal Videoinstallation auf Monitor, HD, Farbe, Ton, 6 Minuten, Courtesy Galerie Barbara Weiss

Heike Baranowsky, geboren 1966 in Augsburg, lebt und arbeitet in Berlin. Sie studierte in München, Hamburg und London und lehrte in Pasadena, USA und Bergen, Norwegen. Seit 2008 ist sie Professorin an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg.

Kontakt: www.heikebaranowsky.de

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