Boris Lehman filmt sein Leben, seine Orte, seine Freunde, seit mehr als 30 Jahren. Über 400 Filme zählt sein Werk, viele noch unveröffentlicht.
Retouches et réparations ist das Porträt des Künstlers Richard Kenigsman. Lehman ist mit ihm aufgewachsen, ihre Väter waren im Lederhandwerk tätig, und das ist auch Kenigsmans bevorzugtes Arbeitsmaterial. L’homme de cuir nannte sich eine frühere, nicht mehr existierende Fassung des Films.
Un peintre sous surveillance geht auf das vor 25 Jahren entstandene Portrait du peintre dans son atélier über den Maler Arié Mandelbaum zurück. Mehr als zwei Dekaden später wagt es Lehman ein zweites Mal, die Frage zu stellen, was einen Maler ausmache – und was einen Filmemacher, noch dazu einen, der einen Maler bei der Arbeit filmt. Es ist die extreme Vertrautheit mit dem Sujet, das ihm dieses vermessene Vorhaben erst realisierbar erscheinen lässt.
Das Programm "Boris Lehman et ses amis" verbindet diese beiden mittellangen Filme durch einen kurzen: Choses qui me rattachent aux êtres ist ein Film über Dinge, über Objekte, die ihre Bedeutung erst durch die Freunde erhalten, von denen sie stammen und an die sie erinnern. "Ich bin die Summe all dessen, was die anderen mir gegeben haben", sagt der Filmemacher.
Christoph Terhechte
Boris Lehman, geb. 1944 in Lausanne, studierte an der Brüsseler Filmschule INSAS. Er realisiert, produziert und vertreibt seine Filme als unabhängiger Filmemacher. Lehman war wiederholt im Forum zu Gast, zuletzt mit A comme Adrienne (2000) und Histoire de ma vie racontée par mes photographies (2002).
Produktion: Dovfilm, Brüssel
Buch: Boris Lehman
Kamera: Antoine-Marie Meert
Format: 16mm, Farbe
Länge: 51 Minuten (Retouches et réparations), 14 Minuten (Choses qui me rattachent aux êtres), 36 Minuten (Un peintre sous surveillance)
Sprache: Französisch