Am Rand einer Stadt, in einer Wohnung mit Blick auf den Hafen, lebt eine vierköpfige Familie. Der jüngere Sohn wird vom Religionslehrer tyrannisiert, der ältere hat einen schweren Unfall. Die Mutter leidet unter Angstzuständen, fällt immer wieder aus der Rolle – und schließlich aus ihrem Leben. Der Vater ist überfordert. Alle leiden unter der Zurichtung ihres Selbst.
Auf Ordnung und Strenge im familiären Alltag folgen Zusammenbruch und Zerfall. Folge mir findet dafür eine ungewöhnliche Form: Die Cinemascope-Bilder in strahlendem Schwarzweiß sind nicht chronologisch montiert, die Erzählung bleibt fragmentarisch. Es werden mehrere Zeitebenen etabliert, wobei absichtsvoll platzierte Anachronismen für kleine Störungen sorgen. Die Mutter wird von zwei Darstellerinnen verkörpert, und oft bleibt offen, ob ihre Träume bzw. Halluzinationen ins Bild gesetzt sind oder ob es sich um reales Geschehen handelt. Außerdem brechen häufig fröhlich-bunte Super8-Home-Movie-Familienbilder aus den 70er Jahren durch das Schwarzweiß, die die beklemmende Stimmung konterkarieren. Sie fungieren nicht als Rückblick, sondern als Sehnsuchtsbilder, als Projektionen eines besseren Lebens. Ein stilles Drama um eine versehrte Familie. Eine wie viele. (Birgit Kohler)
Johannes Hammel, geb. 1963 in Basel, absolvierte ein Kamerastudium an der Wiener Filmakademie. Er lebt und arbeitet als freischaffender Filmemacher, Kameramann und Produzent in Wien. Nach mehreren Kurzfilmen ist Folge mir sein Spielfilmdebüt als Regisseur.
Produktion: Hammelfilm, Wien
Buch: Johannes Hammel
Kamera: Johannes Hammel, Joerg Burger
Darsteller: Daniela Holtz, Roland Jaeger, Charlotte Ullrich, Simon Jung, Karl Fischer, Oskar Fischer
Format: 35mm, Schwarzweiß und Farbe
Länge: 109 Minuten
Sprache: Deutsch