Menschen wie Bobedi, der Protagonist des Films, werden in Südafrika „Black Diamonds“ genannt. Als schwarzer Aufsteiger aus ärmsten Verhältnissen wird Bobedi mit 35 Jahren zum Chef eines jener Bergbauunternehmen befördert, denen Johannesburg seinen Reichtum verdankt. Doch der Höhepunkt dieser glänzenden Karriere wird zum Wendepunkt seines Lebens: Vor seinen Augen ermordet ein maskierter Einbrecher seine Ehefrau Joy, eine riesige Blutlache macht sich in der Designer-Eleganz des Appartements breit. Auf der rachedurstigen Suche nach ihrem Mörder verliert Bobedi allmählich die Kontrolle über sein Leben als Neureicher, denn die Spuren des Mörders führen ihn zurück in die berüchtigte Township Alexandra, wo ihn seine Vergangenheit einholt und sich seiner bemächtigt.
In Südafrika hat Gewalt in all ihren vielen Erscheinungsformen das Ausmaß einer kaum mehr kontrollierbaren Plage angenommen. Sie breitet sich aus wie ein Virus, sie verändert sich in der Erinnerung derer, die ihr als Täter oder Opfer begegnet sind, sie vergrößert sich in der Angst vor ihr. State of Violence durchleuchtet die Machtfülle von Gewalt im einstigen Apartheid-Staat in einem Thriller, der seine Spannung auch der Herkunft des Regisseurs als Dokumentarfilmer verdankt. (Dorothee Wenner)
Khalo Matabane, geb. 1974 in Ga Mphahlele, im südafrikanischen Limpopo, realisierte seit 1996 zahlreiche Filme. Im Forum 2006 mit Conversations on a Sunday Afternoon.
Produktion: Dv8 Films, Johannesburg
Koproduktion: Liaison Cinématographique, Paris
Buch: Khalo Matabane
Kamera: Matthys Mocke
Darsteller: Fana Mokoena, Presley Chweneyagae, Neo Ntlatleng, Lindi Matshikiza, Vusi Kunene, Harriet Manamela, Mary Twala
Format: HDCam, Farbe
Länge: 74 Minuten
Sprachen: Zulu, Setswana, Tsotsitaal, Englisch