Ein Mann reist nach Berlin, weil seine Ex-Freundin im Koma liegt. Er hat den gemeinsamen Sohn Manuel mitgebracht. Die beiden kommen in der Wohnung der Kranken unter. Während sein Vater häufig Besuche in der Klinik macht, fühlt sich Manuel dort fehl am Platz. Er geht lieber mit seinem Skateboard auf Streifzüge durch die winterliche Stadt.
Es ist ein regloser, stummer Körper, der als Zentrum des Films fungiert: der Körper einer Frau im Koma. Ein Körper zwischen Leben und Tod, der Unbehagen und Unsicherheit verursacht, beim Vater und beim Sohn. Auch sie funktionieren primär als Körper: Körper (fast) ohne Sprache, die es nicht vermögen, sich zueinander in Beziehung zu setzen. Der Sohn ist mit den libidinösen Turbulenzen des Erwachsenwerdens beschäftigt, der Vater hat altersbedingte körperliche Malaisen. Also: Skaten, Onanieren und lauter Berlin-Rap einerseits, sanfte Entspannungstechniken und Sport im TV andererseits. Und dann ist da noch der Körper der Mitbewohnerin Kim, der Manuels sexuelles Begehren weckt und deren Utensilien ihm als Fetische dienen. Ein somatischer Film. Anders gesagt: Eine virtuos inszenierte Konfrontation vielfältiger Körper-Bilder mit einem Klima emotionaler Distanz und der Kälte der Stadt. (Birgit Kohler)
Hugo Vieira da Silva, geb. 1974 in Porto, studierte an der Filmhochschule Escola Superiore de Teatro e Cinema in Lissabon. Er realisierte seit 1998 mehrere Filme, Swans ist sein zweiter abendfüllender Spielfilm. Hugo Vieira da Silva lebt und arbeitet in Wien und Berlin.
Produktion: Flying Moon Filmproduktion, Berlin
Koproduktion: Contracosta Produções, Estoril
Buch: Hugo Vieira da Silva
Kamera: Reinhold Vorschneider
Darsteller: Kai Hillebrand, Ralph Herforth, Maria Schuster, Vasupol Siriviriyapoon
Format: D-Cinema, Farbe
Länge: 126 Minuten
Sprache: Deutsch