The Ballad of Genesis and Lady Jaye ist ein Film über Genesis Breyer P-Orridge, bekannt durch Throbbing Gristle und Psychic TV, und seine Lebens- und Arbeitspartnerin Lady Jaye (geboren als Jacqueline Breyer). Man mag einen Film über die Geschichte der Industrial Music erwarten, über Genesis als Bindeglied zwischen Pre- und Postpunk-Ära, über den Underground seit den 1970er Jahren. Das ist er auch, aber erzählt aus der Perspektive einer großen romantischen Liebe, die in den 1990er Jahren ihren Anfang nahm. Genesis und Lady Jaye beginnen durch Operationen eins zu werden, ein Drittes, ein Pandrogyn.
The Ballad of Genesis and Lady Jaye ist auch ein Film von Marie Losier, einer Filmautorin, deren Handschrift es ist, spielerisch ein sehr persönliches Verhältnis zu ihren Undergroundvorbildern aufzubauen. Küchen- und Gartenaufnahmen werden abgelöst von Home-Movie-Performances, magischen Tricks und Archivaufnahmen. Der Film hält seinen Bewegungsrhythmus – unterstützt durch Genesis’ Cut-Up-Erzählungen – auch dann noch aufrecht, als er durch Lady Jayes überraschenden Tod zu einem Film über die Trauer wird. Nun geht es um die Frage, wie man stirbt, wenn zwei eins geworden sind – und wie man weiterlebt. (Stefanie Schulte Strathaus)
Marie Losier, geb. 1972 in Frankreich, lebt und arbeitet als Filmemacherin und Kuratorin in New York City. Ihre Filme und Videos sind weltweit in Museen, Galerien, auf Kunstausstellungen und Festivals zu sehen. Marie Losier war in den letzten Jahren mehrfach bei Forum Expanded zu Gast.
Produktion, Kamera: Marie Losier
Format: HDCam, Farbe
Länge: 75 Minuten
Sprache: Englisch
Foto: © Marie Losier