CONFERENCE OF THE BIRDS ist Teil der Serie A Collective Memory. Die Arbeit basiert auf dem 1177 verfassten titelgebenden Epos Mantiq at-Tayr des Sufi-Dichters Attar. Das Ergebnis ist ein Kinoereignis in Form eines narrativen Films. Es zeigt eine Gerichtsverhandlung in einer leeren verlassenen Halle, einem Nirgendwo jenseits der Zeit. Darin befinden sich zwei Figuren: ein Richter und ein Angeklagter. Der Angeklagte ist ein Filmemacher, der einen Liebesfilm realisiert hat, in dem es um die Aufhebung der Distanz zwischen ihm und seiner Geliebten geht. Nachdem er den Film abgeschlossen hat, wird er verhaftet und angeklagt, einen Film geschaffen zu haben, der die Bürger/innen hypnotisiert und sie dazu bringt, sich zu erheben, ihr Inneres nach Außen in die Öffentlichkeit zu kehren.
CONFERENCE OF THE BIRDS wird durch ein Voiceover erzählt: die Stimme des Liebhabers, der den hypnotisierenden Film gemacht hat. Sie erzählt zwei miteinander verwobene Geschichten: die erste beschreibt die Gerichtsverhandlung, die zweite ist die Geschichte der Conference of the Birds, der Film selbst, wie er von den Zuschauer/innen im Hier und Jetzt gesehen wird. Diese Geschichte wird an ein unbestimmtes "Du" gerichtet, als eine Liebesgeschichte und als Erinnerungen daran, wie sie an anderer Stelle und zu anderen Zeiten erzählt wurde: eine Abfolge historischer revolutionärer Aufstände wird in die Erzählung eingeflochten: 1986 in Quezon City, 1989 in Bukarest und 2010 in Tunis. Hinzu kommt eine dritte Figur, eine vermummte Gestalt, die ab und an auftaucht. Sie/Er ist der Kämpfer der Melancholie, der Gerichtsdiener und ein/e Zeitreisende/r. Ihre Anwesenheit ist ambivalent, sie oszilliert zwischen der Verkörperung der Stimme des Erzählers und der der/des Zuschauer/in/s.
Sich zwischen diesen beiden Erzählungen bewegend, reisen die Zuschauer zusammen mit dem Voicover durch sieben Akte, während die Vogelschar durch sieben Täler reist, auf der Suche nach dem "Vogel aller Vögel, dem Sirmurgh, um zur letzten Station zu gelangen, dem Ort aller Antworten, und doch wird am Ende nichts enthüllt.
Azin Feizabadi, 1982 in Teheran geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Er ist Mitglied der Künstlergruppe NewYorkRioTokyo e.V., Mitbegründer von Reloading Images (http://www.reloadingimages.org/). Filmographie: GOL-HA (FLOWER-S) (2005), ZWEI MONATE SEIN (TWO MONTHS TO BE) (2006), NYAYESH - A CONVERSATION WITH EBRAHIM SHAHROUDI (2007-2008), THE EPIC OF THE LOVERS: MAFIA, GOD AND THE CIZIZENS (2009)
Format: HD
Länge: 48 Minuten