Abstrakte Landschaften aus zerknüllter Alufolie, in Gold und Silber, ineinander verschränkt, rotierend, invertiert, auf den Kopf gestellt, geloopt, gefangen in einer Drehung, die endlos weiterläuft, und doch immer auf der selben Stelle verharrt. Ken Jacobs experimentiert seit vielen Jahren mit der Animation von stereoskopen Bildern, die diese in eine zwiespältige Bewegung versetzt, die die Wahrnehmung vor ein Rätsel stellt: aus nur zwei Bildern wird mit Hilfe einer patentierten Montagetechnik eine fließende Bewegung generiert, die sich unendlich fortzusetzen scheint, und doch nicht vom Fleck kommt. In SEEKING THE MONKEY KING verbindet Jacobs diese Technik mit einem ätzenden, wutentbrannten, in Texttafeln die delirierenden Folienbilder immer wieder unterbrechenden, Kommentar auf die politische Situation seines Heimatlandes und dessen Geschichte und Gegenwart als Motor des Turbokapitalismus.
„Eine furiose Beatnik-Analyse von 500 Jahren US-amerikanischer Geschichte, die Historiker wie Howard Zinn wie einen Advokat der Handelskammer erscheinen lässt; insbesondere in Verbindung mit JG Thirwells industriell-rhapsodischem Noise-Drone, und vor dem Hintergrund der brodelnden Apokalypse schmelzender Gletscher und kristallisierender Lava der Bildebene, die bald zum nicht endenen Rorschach-Test wird. Diese selbstgebastelte Steinschleuder vermag es, der idiotischen visuellen Aggression solch kommerzieller Giganten wie Transformers zu widerstehen – ja, sie zu pulverisieren. Ein 60er-Jahre-Happening, hier und heute: wunderschön, beängstigend und fest entschlossen, die Türen der Wahrnehmung einzurennen.“ (J. Hoberman)
„SEEKING THE MONKEY KING ist eine Rückkehr in meine Mitt-Zwanziger und zu dem Gefühl des Horrors, das auch die Produktion von Star Spangled to Death antrieb.“
Ken Jacobs, geboren 1933 in Brooklyn, New York ist Künstler und Filmemacher. Von 1956-57 studierte er Malerei bei Hans Hofmann. Mit dem Filmemachen begann er 1955. Er gründete den Millennium Film Workshop, N.Y.C., den er von 1966-68 leitete. Außerdem startete er im Jahr 1969 das Departement of Cinema an der State University of New York in Binghamton. Er ist Professor Emeritus. Seine Filme und Videos wurden weltweit gezeigt.
1-Kanal HD-Videoprojektion
Länge: 40 Minuten
Musik: JG Thirlwell
Farbkorrektur und digitale Schnittassistenz: Jason Drakeford