Außerhalb Kambodschas ist Tea Lim Kouns Epos PUOS KENG KANG der bekannteste Film des „Goldenen Zeitalters“. Er beginnt mit einem halbstündigen Prolog, in dem sich eine junge Frau mit einer Riesenschlange paart. Als sie schwanger wird, stößt ihr der eifersüchtige Ehemann seinen Säbel in den Leib, und es entweichen hunderte von Schlangen. Eine von ihnen entkommt den Attacken des Mannes. Jahre später hat sich diese Schlange in einen schönen Mann (Chea Youthorn) verwandelt, der sich in eine von ihrer intriganten Stiefmutter verstoßene junge Frau (Dy Saveth) verliebt und damit die Prophezeiung erfüllt, der die Stiefmutter zu entgehen suchte. Erst die jetzt wiederaufgeführte lange Fassung zeigt die erzählerische Meisterschaft des Regisseurs. Mit langem Atem und ohne eine langweilige Minute verwebt er die Handlungsstränge des Films, wechselt mehrfach die Hauptfiguren und verwandelt Märchen und folkloristische Motive in einen stilprägenden Horrorfilm. Unvergesslich bleiben die gruselige Hexe, mit der die böse Stiefmutter einen Pakt schließt, und das Mädchen mit den Schlangenhaaren, das den Fluch am Ende bricht. Bemerkenswert ist auch die erstaunlich unverblümte Erotik des Films, die gewiss zu seinem Erfolg beitrug. (Christoph Terhechte)
Tea Lim Koun, geb. 1934 in Kien Svay, war ab 1964 als Produzent und Regisseur tätig und realisierte bis zur Machtübernahme der Roten Khmer 1975 acht Filme in Kambodscha. Tea Lim Koun lebt seit 1975 in Montréal, Kanada.
Produktion: Dararoath Films
Buch: Tea Lim Koun
Kamera: Tea Lim Koun, Hou Seng Hap
Darsteller: Chea Yuthorn, Dy Saveth, Peov Vicheth, Saksi Sbong, Mongdolin
Format: DVD, Farbe
Länge: 164 Minuten
Sprache: Khmer