Eine Brücke trennt das Rotlichtviertel Suzaki von den ehrbaren Vierteln der Stadt Tokio. Eine blinkende Neonbeleuchtung markiert deutlich die Grenze, die überschreitet, wer sich durch das Tor begibt. Hier findet sich das mittellose junge Paar Yoshigi (Mihashi Tatsuya) und Tsutue (Aratama Michiyo) bei ihrer Suche nach Arbeit und einem Zuhause ein. Kurz bevor sie sich wirklich auf die andere Seite des Flusses begeben, findet die resolute Tsutue Arbeit in einer der kleinen Sakebars, die das Viertel säumen. Die Betreiberin Osami muss ihre beiden kleinen Kinder alleine erziehen, seit ihr Mann sie verlassen hat. Yoshigi findet Arbeit als Lieferbote eines Nudelrestaurants. Tsutue nutzt ihre neue Stellung geschickt aus, um das Interesse eines reicheren Mannes zu gewinnen. Der verbitterte und selbstmitleidige Yoshigi merkt unterdessen nicht, dass sich eine Angestellte des Nudelladens für ihn interessiert. Am Schluss findet das Paar wieder zusammen und steht wieder am gleichen Ort, an der Brücke, mit der Frage: Wohin? Unsentimental und ohne seine Protagonisten zu bewerten, erzählt Kawashima von Überlebenskämpfen und -strategien an den Rändern der japanischen Nachkriegsgesellschaft. (Annette Lingg)
Kawashima Yuzo, geb. 1918, begann 1938 als Assistent in den Shochiku-Studios, wo er mit Filmemachern wie Ozu und Shimazu zusammenarbeitete, bevor er 1944 sein Regiedebüt vorlegte. Bis zu seinem frühen Tod im Jahr 1963 realisierte Kawashima Yuzo mehr als 30 Filme.
Produktion: Nikkatsu Corporation, Tokio
Buch: Ide Toshiro, Terada Nobuyoshi
Kamera: Takamura Kurataro
Darsteller: Aratama Michiyo, Mihashi Tatsuya, Todoroki Yukiko, Ashikawa Izumi, Ozawa Shoichi
Format: 35 mm, Schwarzweiß
Länge: 81 Minuten
Sprache: Japanisch
Foto: © 1956 NIKKATSU Corporation