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Während der Living-Theater-Inszenierung von Jack Gelber sei das Publikum in Verlegenheit geraten, in der Filmversion von Shirley Clarke müsse es sich als Angeklagter vorkommen, hieß es zur Premiere. Der Film zeigt, wie eine Gruppe drogenabhängiger Jazzmusiker in einer New Yorker Wohnung auf ihre „Connection“ wartet, während ein zweiköpfiges Dokumentarfilmteam die Situation aufnimmt. In Begleitung einer christlichen Straßenpredigerin trifft der Drogenhändler ein. Spätestens als der Filmemacher, dessen Bibel Kracauers „Theory of Film“ ist, ihn auffordert, den Blick von ihm zu lassen und nach seiner Kamera wie nach einer Waffe greift, verschieben sich die Machtverhältnisse unwiederbringlich. Das Filmteam und die Protagonisten verhandeln Fragen von Moral und Gesellschaft sowie das Verhältnis von Realität und Fiktion in einer schwindelerregenden Choreografie von Zuständen: Scharfsinn, Rausch und Entzug. Die Kamera, mal Handkamera, mal statisch, wird zur leitenden Hauptfigur; es scheint, als habe sie nicht nur einen Körper und ein Gehirn, sondern ein Gewissen. THE CONNECTION seziert das Kino und ging als Meilenstein des Cinéma Vérité, aber auch als Jazzmusical in die Filmgeschichte ein. (Stefanie Schulte Strathaus)

Shirley Clarke, geb. 1919 in New York. Nach einem Tanzstudium studierte sie Film am City College of New York. 1961 drehte sie ihren ersten abendfüllenden Spielfilm, THE CONNECTION, dessen Aufführung in den USA viele Jahre lang verboten war. Ab Mitte der 70er Jahre unterrichtete sie Film und Video an der University of California (UCLA). Shirley Clarke starb 1997 in Boston, Massachusetts.

Produktion: Allen-Hodgdon Production, New York
Buch: Jack Gelber
Kamera: J. Ornitz
Darsteller: Warren Finnerty, Jerome Raphel, Garry Goodrow, James Anderson, Carl Lee, Barbara Winchester, Henry Proach, Roscoe Browne, Jim Dunn
Format: 35 mm, Farbe und Schwarzweiß
Länge: 105 Minuten
Sprache: Englisch

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