Meryl, eine verheiratete weiße Frau wirft in einer südafrikanischen Township ihre offizielle Identität in den Mülleimer – und gibt damit das erste große Rätsel dieses Films auf. Ihr Mann Richard ist Immobilienhändler, auf der verzweifelten Suche nach Käufern für ein Traumhaus. Die Fynbos-Villa fügt sich gläsern und transparent in die Hügel des Westkap, mit seiner für das menschliche Auge kaum fassbaren Schönheit. Das Haus steht zwischen Himmel und Erde, fast wie der blinde Fleck der Wahrnehmung auf der Netzhaut, und übernimmt genau diese Funktion als Schauplatz des Dramas. Hier treffen sich Meryl und Richard mit dem interessierten Käuferpaar, und die beiden hippiehaften Zwischennutzer sind auch noch mit von der Partie. Als Meryl kurze Zeit später verschwindet und eine schwarze Polizistin in die Suche eingeschaltet wird, nehmen die zunächst scheinbar voraussehbaren Ereignisse eine merkwürdige Wendung. Der „blinde Fleck“ weitet sich aus und öffnet die immer rätselhafter werdende Geschichte für Deutungen, die sich von innen und außen in das Geschehen drängen. (Dorothee Wenner)
Harry Patramanis, geb. 1967 in Athen, studierte an der Hochschule für Fernsehen und Film in München und hat seither zahlreiche Kurzfilme und Fernsehwerbespots gedreht. Er lebt abwechselnd in den USA, in Griechenland und in Südafrika. FYNBOS ist sein erster abendfüllender Spielfilm.
Produktion: A Four Letter Word, Los Angeles
Buch: Jonathan Kyle Glatzer, Harry Patramanis
Kamera: Dieter Deventer
Darsteller: Warrick Grier, Jessica Haines, Susan Danford, Sthandiwe Kgoroge
Format: DCP, Farbe
Länge: 96 Minuten
Sprache: Englisch
Foto: © a four letter word