Tbilissi im Jahre 1992. Die Sowjetzeit ist vorüber, Georgien ist auf sich selbst gestellt, in der Provinz Abchasien herrscht Bürgerkrieg. Für Natia und Eka, die erst 14-jährigen Heldinnen von GRZELI NATELI DGEEBI, geht die Kindheit zu Ende. Eka wächst ohne ihren Vater auf, sie rebelliert gegen die besorgte Mutter und die ältere Schwester. Bei Natia terrorisiert der cholerische, trunksüchtige Vater die Familie. Frieden finden die beiden Freundinnen aber auch draußen nicht, in der Schule, auf der Straße, in der Schlange vor der Brotausgabe. Chaos, Unsicherheit, Zukunftsangst regieren den Alltag. Ein Verehrer schenkt Natia eine Pistole mit einem einzigen Schuss Munition. Wenig später wird Natia von einem anderen Verehrer entführt.
Virtuos nimmt der erste Spielfilm von Nana Ekvtimishvili und Simon Groß die verschütteten Traditionen des georgischen Kinos wieder auf, verwebt Laut und Leise, Melancholie und Lieblosigkeit, Gewaltausbrüche und Idylle, frühreife Kaltblütigkeit und kindliche Naivität zu einer wunderbar rhythmischen, aufregenden filmischen Komposition. In Georgien ist eine neue Generation von Filmemachern erwacht, und sie beginnt damit, sich der eigenen Geschichte zu erinnern. (Christoph Terhechte)
Nana Ekvtimishvili, geb. 1978 in Tbilissi, Georgien, studierte Drehbuch und Dramaturgie an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam. GRZELI NATELI DGEEBI ist ihr erster abendfüllender Spielfilm.
Simon Groß, geb. 1976 in Berlin, studierte Filmregie an der Hochschule für Fernsehen und Film in München. GRZELI NATELI DGEEBI ist sein zweiter abendfüllender Spielfilm.
Produktion: Indiz Film UG, Beelitz-Fichtenwalde; Arizona Films, Paris; Polare Film, Tbilissi; ZDF - Das kleine Fernsehspiel, Mainz
Buch: Nana Ekvtimishvili
Kamera: Oleg Mutu
Darsteller: Lika Babluani, Mariam Bokeria, Zurab Gogaladze, Data Zakareishvili
Format: DCP, Farbe
Länge: 102 Minuten
Sprache: Georgisch