Fünf Menschen, die in der Peripherie Barcelonas arbeiten und deren Wege sich tagtäglich kreuzen: Iurie, ein moldawischer Ringkämpfer, der auf spanische Papiere wartet und als Erntehelfer bei dem Bauern Raül arbeitet. Raül hat die Landwirtschaft seiner Eltern übernommen. Die Lage ist prekär, eine Insektenplage hat seine Felder befallen und droht die Ernte zu ruinieren. Zunehmende Atemnot zwingt die Nachbarin Maria, eine fast 90-jährige Bäuerin, in ein Altersheim. Dort trifft sie auf die philippinische Altenpflegerin Rosemarie, die erst seit kurzer Zeit in Spanien lebt und sich jeden Tag zu Fuß auf den Weg zur Arbeit macht. An einem Feldweg nahe der Autobahn sitzt Maribel auf einem klapprigen Gartenstuhl und versucht als Prostituierte den Lebensunterhalt für sich und ihren arbeitslosen Sohn zu verdienen.
Alle fünf kämpfen – sie befinden sich im lucha libre („Freistilkampf“) einer globalisierten Großstadt und ringen um die Sicherung ihrer Existenz. Detailgenau beobachtet Neus Ballús die Alltagsroutinen ihrer Laiendarsteller und hat mit LA PLAGA ein eindrückliches Hybrid zwischen Dokument und Fiktion geschaffen, das viel über Barcelona, Spanien und letztlich auch Europa erzählt. (Caroline Pitzen)
Neus Ballús, geb. 1980 in Mollet del Vallès, Spanien, studierte Regie und Schnitt an der Pompeu Fabra University in Barcelona. LA PLAGA ist ihr erster abendfüllender Film.
Produktion: El Kinògraf S.L., Barcelona
Buch: Neus Ballús
Kamera: Diego Dussuel
Darsteller: Raül Molist, Maria Ros, Rosemarie Abella, Iurie Timbur
Format: DCP, Farbe
Länge: 85 Minuten
Sprachen: Katalanisch, Spanisch, Ilokano, Moldawisch, Russisch