In einer unwirklichen Zeit, in einer vom Braunkohletagebau entstellten Landschaft, leben noch Menschen. Alte Männer, mit vom Leben zerfurchten Gesichtern. Ein Kosmonaut mit einer verwitterten Montur inspiziert die entraubte Erde: Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart begegnen sich in dem wortkargen Spielfilm SIENIAWKA. Die Männer in der „Außenwelt“ leben in der „Freiheit“ einer Zone, die geografisch, politisch, filmhistorisch von einer apokalyptischen Gegenwart geprägt ist. Andere Männer sind in die „Innenwelt“ einer Anstalt geflohen, resigniert haben sie sich einem rigiden Alltag ergeben. Sie tragen traurige Pullover und Schlappen, bekommen ihre Suppe aus Eimern serviert und rauchen gemeinsam am geöffneten Fenster. Doch irgendwann wird es Sommer und das Licht zwischen den Birken wird gleißend hell, wie eine Verheißung. Wie wahr kann das Leben in einer von der Geschichte vergessenen Gegend sein? Sieniawka ist ein kleines Dorf im Grenzgebiet zwischen Polen, Deutschland und Tschechien, bekannt für seinen Grenzübergang – und für eine lokale Psychiatrie. Kaum mehr als eine Autostunde von Berlin entfernt, Leben auf einem fremden Stern. (Dorothee Wenner)
Marcin Malaszczak, geb. 1985 in Kowary, Polen, studierte Regie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (dffb). SIENIAWKA ist sein erster abendfüllender Spielfilm.
Produktion: Deutsche Film- und Fernsehakademie, Berlin; Mengamuk Films, Berlin
Buch, Kamera: Marcin Malaszczak
Darsteller: Stefan Szyzszka, Stanisław Chęmiński, Ryszard Ciuruś, Tomasz Członka
Format: DCP, Farbe
Länge: 126 Minuten
Sprache: Polnisch
Foto: © Mengamuk Films