Adrians Isolation drückt sich in seiner Fantasie aus: Er ist König einer Unterwasserwelt, in der die Reflexionen der Kristallgläser an den Wänden die Spiegelung des Wassers imitieren und in dem einfache Stoffe wie von Zauberhand veredelt werden. Seine verspielt-verträumte Wahrnehmung lenkt ihn vom Alltag ab, denn die Realität sieht ganz anders aus. Weder der unter schweren Depressionen leidende Onkel noch die überforderte Großmutter haben Verständnis für die Spielchen des Zehnjährigen. Seine Mutter hat ihn früh verlassen und in der Schule findet er keinen Anschluss. Zeitgleich mit der Nachricht, dass drei Kinder in der Umgebung vermisst werden, bekommt Adrian neue Nachbarn. Zu der gleichaltrigen, etwas wilden Nicole gewinnt Adrian eine enge Verbindung und meint, dem Geheimnis der verschwundenen Kinder näherzukommen. Neuseeland bildet den Hintergrund dieser universellen Geschichte für Erwachsene und die, die es nie werden wollen. Sie handelt von Freundschaft und Einsamkeit, die Adrian schon als Kind so deutlich verspürt, und sie fügt, von der expressiven Bildsprache des dänischen Debütregisseurs getragen, Wasser und Luft, Realität und einen Hauch Fantasie dramatisch zusammen. (Verena von Stackelberg)
Daniel Joseph Borgman, geb. 1981 in Dunedin, Neuseeland, studierte Filmwissenschaft an der dortigen Otago University, anschließend an der dänischen Filmhochschule Super 16. THE WEIGHT OF ELEPHANTS ist sein erster abendfüllender Film.
Produktion: Zentropa Entertainments5 Aps, Hvidovre; Severe Features, Auckland
Buch: Daniel Joseph Borgman
Kamera: Sophia Olsson
Darsteller: Demos Murphy, Matthew Sunderland, Catherine Wilkin, Angelina Cottrell
Format: DCP & 35 mm, Farbe
Länge: 87 Minuten
Sprache: Englisch
Foto: framegrab by Sophia Olsson