Die verheiratete Noriko pendelt jede Woche zwischen Tokio, wo sie das Juweliergeschäft der Familie führt, und ihrem Zuhause direkt am Meer. Ihr Ehemann ist seit längerer Zeit krank und muss seine Tage zur Rekonvaleszenz im Bett verbringen. Davor war er im Krieg; ein richtiges Zusammenleben hat im Lauf der siebenjährigen Ehe nur für kurze Zeit stattgefunden. Auf der Zugfahrt zwischen Tokio und Ajiro lernt sie den jungen Arzt (Toshiro Mifune) kennen, der seine Behandlung übernommen hat. In der Begegnung mit dem unbekümmert vitalen Mann gewinnt sie ihre durch jahrelange selbstlose Pflichterfüllung verlorene Lebensfreude zurück. Auch ihr Mann nimmt das neue Strahlen in ihrem Gesicht wahr. Ihm wird klar, dass seine Frau durch den Arzt etwas wiedergefunden hat, was er ihr nicht geben kann, und gerät dadurch in Verzweiflung. Sein Gebundensein ans Haus kontrastiert mit den Bewegungen Norikos und des Arztes, deren Zuneigung zueinander in den gemeinsamen Zugfahrten wächst. Ihr anfangs unbefangener und spielerischer Kontakt wird schwermütig, als ihnen die Unmöglichkeit dieser Liebe und die Konsequenz daraus bewusst werden. Was bleibt, sind Gesten voller Zärtlichkeit und Fürsorge. (Annette Lingg)
Produktion: Shochiku, Tokio
Buch: Keisuke Kinoshita
Kamera: Hiroshi Kusuda
Darsteller: Kinuyo Tanaka, Toshiro Mifune, Jukichi Uno, Kenji Usuda
Format: 35 mm, Schwarzweiß
Länge: 96 Minuten
Sprache: Japanisch
Foto: © 1950 Shochiku Co. Ltd.