Remanence I – (Lost, Lost, Lost, Lost)
Als Restmagnetisierung (engl. remanence) bezeichnet man erhaltene Spuren der ursprünglichen Magnetisierung auf entmagnetisierten Materialen. Bild und Ton von Remanence I wurden aus einer entmagnetisierten VHS-Kopie von Jonas Mekas‘Film Lost, Lost, Lost generiert.
Format: VHS auf HD-Video
Länge: 2 min
Strange Lines and Distances
Strange Lines and Distances ist eine zweikanalige audiovisuelle Installation, deren Zentrum Guglielmo Marconis erste transatlantische Radioübertragung ist. Marconi war der Überzeugung, dass Töne nie verschwinden, sondern immer leiser werden. Er glaubte, dass man nur einen ausreichend empfindlichen Empfänger benötige, um die Echos der Geschichte zu verstärken. Strange Lines and Distances blickt und lauscht in die Vergangenheit, und begibt sich an die Orte, die in Marconis Experiment als Sende- und Empfangsstationen dienten, um den gespenstischen, geisterhaften Aspekten von Landschaft und Radio nachzuspüren. Dabei wird der historischen Wucht dieser ersten drahtlosen Übertragung nachgegangen und das Potenzial des Mediums untersucht, sowohl Raum, als auch Zeit zu fragmentieren und aufzulösen.
Der Titel der Installation ist einer Passage aus Francis Bacons utopischem Text „New Atlantis“ entlehnt, in dem Bacon Kultur, Politik, Geschichte und Medien einer futuristischen Gesellschaft imaginiert. Abweichend davon bewegt sich Strange Lines and Distances rückwärts und nimmt die Erfindung des Radios zum Ausgangspunkt einer Suche nach Echos und Verbindungslinien zwischen Gegenwart und Vergangenheit.
Die beiden Videokanäle stehen für den Sendeort in Poldhu Cove, England, und die Empfangsstation in Fever Hospital, St. John’s, Neufundland. Jeder der historischen Orte wurde mit 16mm Farbnegativfilm dokumentiert. Die Tonkomposition besteht aus Field Recordings, Kurz- und Langwellenradiosignalen und Archivmaterial. Sie existiert als fragmentarische, geisterhafte Spur von Ortungssignalen, Rauschen, Musikstücken und menschlichen Stimmen, allesamt durchsetzt von Statik und atmosphärischen Interferenzen. Durch visuelle Untersuchungen der Orte und ihrer topographischen Gemeinsamkeiten spielt die Arbeit mit der Gegenüberstellung von Landschaft, Ruinen, Flora und geologischen und meteorologischen Phänomenen.
2-Kanal HD Videoinstallation, 16mm auf HD-Video.
Joshua Bonnetta lebt und arbeitet in Toronto und Ithaca, New York.
