Tane führt eine kleine, billige Herberge, die hauptsächlich von verliebten Paaren genutzt wird. Der Vater ihrer drei erwachsenen Kinder ist mit einer anderen Frau verheiratet und hat in der Familie die Rolle eines Gastes. Trotzdem versuchen alle, den Schein des Respektablen zu wahren. Die älteste Tochter, Matsuko, verlobt sich mit ihrem Arbeitskollegen Kazuo. Als ihr familiärer Hintergrund bekannt wird, löst ihr Verlobter auf Druck seiner Mutter die Verbindung. Matsuko zieht daraufhin nach Kobe, wo sie in einem Nachtclub arbeitet. Als Kazuo zwei Jahre später wegen eines Bestechungsskandals in seiner Firma polizeilich gesucht wird, sucht er bei ihr Unterschlupf.
Das Glück der einen Generation droht das der anderen zu ersticken, so das düstere Fazit des Films. Gleichzeitig scheinen die Kinder dazu verurteilt, die Fehler der Eltern zu wiederholen.
Die Leuchtreklame der Herberge und das Pfeifen der Züge am nahen Bahnübergang markieren den Übergang zwischen dem Kosmos der Familie und der ihr feindlich gesinnten Welt und stehen gleichzeitig für das nicht Sagbare. Ein tieftrauriges Melodram über das Auseinanderbrechen einer Familie und über eine tragische, Unheil bringende Liebe. (Annette Lingg)
Noboru Nakamura, geb. 1913 in Tokio, studierte Literaturwissenschaft. Er drehte zwischen 1941 und 1979 mehr als 20 abendfüllende Filme und zählte zu einem der wichtigsten Regisseure des Shochiku-Studios. Noboru Nakamura starb am 20. Mai 1981.
Produktion: Shochiku, Tokio
Buch: Noboru Nakamura, Toshio Shiina, nach einem Roman von Shuji Hojo
Kamera: Hiroyuki Nagaoka
Darsteller: Sadako Sawamura, Mariko Okada, Masami Taura, Miyuki Kuwano
Format: 35 mm 1:1.37, Schwarz-Weiß
Länge: 105 min
Sprache: Japanisch
Foto: © 1957 Shochiku. Co., Ltd.