Download Katalogseiten (PDF)
Die Geschichte der ägyptischen Zeitschrift Al-Hilal in den 1950er und 60er Jahren bildet den Ausgangspunkt für ein Porträt der algerischen Freiheitskämpferin Jamila Bouhired. Die Schauspielerin, die Jamila spielen soll, hält die Titelseiten des Magazins in die Kamera. Ausgehend von Jamilas unterschiedlichen Inkarnationen – im Kino und in Zeitschriften – versucht die Performance auf die Geschichte zurückzublicken: Sozialistische Gesellschaftsentwürfe in Ägypten sowie der antikoloniale Befreiungskampf Algeriens werden im Hinblick darauf untersucht, ob sie feministische Vorhaben unterstützt oder marginalisiert haben. Jamila wurde zur Ikone des Algerischen Unabhäbgigkeitskrieges, die klare Rollenverteilung der Geschlechter, die Frauen aus dem öffentlichen Leben ausschloss, schien für kurze Zeit aufgehoben. Verschiedene Stimmen und Materialien aus Film und Presse werden herangezogen, um dieser Geschichte nachzugehen. Was bedeutet es, die Rolle der Freiheitskämpferin zu spielen? Inwiefern dient die Konstitution des Subjekts zwischen künstlerischer Darstellung und politischem Wirken bestimmten politischen Zielen?
Marwa Arsanios lebt und arbeitet in Beirut, Libanon. 2007 erhielt Sie ihren Master am Wimbledon College of Art, University of the Arts, London und arbeitete von 2011 bis 2012 am Lehrstuhl für Bildende Künste der Jan Van Eyck Academie in der Forschung. Ihre Arbeiten wurden u.a. in London, Beirut, Athen, Oxford, Lissabon, Santiago de Chile, Rom, Damaskus sowie kürzlich in der NGBK in Berlin ausgestellt. Ihre Filme wurden weltweit bei Festivals gezeigt, so z.B. I’ve heard Three Stories im Programm von Forum Expanded 2010. Sie ist Gründungsmitglied der Künstlerorganisation und des Projektraums 98weeks, eine der Organisatorinnen der Plattform Translation und nimmt nebenberuflich Lehraufträge wahr.
Kontakt: marwaarsanios@gmail.com www.marwaarsanios.info
Format: Quick Time ProRes, Farbe
Länge: 25 min
Sprache: Arabisch