Eine Finca in Südspanien: Hausherr Rafael residiert hier mit seinen Freunden – Lebenskünstler zwischen Verweigerung, Glücksrittertum und einem Rest revolutionären Begehrens. Gepflegt lungern sie in der idyllischen Umgebung herum, spielen, trinken, plaudern, rezitieren, posieren und performen. Zu Beginn taucht Rafaels Sohn mit einer Verlobten aus Deutschland auf, die jedoch nach einem vierhändigen Klavierspiel mit Julio durchbrennt. Henry ist unermüdlich auf der Suche nach neuen Geschäftsideen und schürft in einer geheimen Mine nach Gold; Franziska zieht es vor, die Notwendigkeit des Geldverdienens zu ignorieren; Lucas liest pausenlos über Ökonomie und Kultur. Und dann ist da noch Domingo, der Herrn Müller in Düsseldorf um drei Millionen Euro erleichtern soll.
Dieses mit leichter Hand und feinem Sinn für Komik und Absurdes inszenierte Debüt, das lose auf Franziska zu Reventlows gleichnamigem anarchischen Roman von 1916 basiert, ist ein Schelmenstück über den kurzen Auftritt auf der Bühne des Lebens und den Kampf um die Daseinsberechtigung unter den Bedingungen des gegenwärtigen Systems. Über „Geld oder Liebe“. Und über Freundschaft. (Hanna Keller)
Juan Rodrigáñez, geb. 1971 in Madrid, Spanien. Nach einem Filmstudium absolvierte er ein Studium der Geschichte. Der Geldkomplex ist sein erster abendfüllender Spielfilm.
Produktion: Tajo abajo, Las Matas
Buch: Eloy Enciso, Eduard Mont de Palol, Juan Rodrigáñez, frei nach dem gleichnamigen Roman von Franziska zu Reventlow
Kamera: Roman Lechapelier
Darsteller: Lola Rubio, Gianfranco Poddighe, Rafael Lamata, Eduard Mont de Palol
Format: DCP 1:1.78 (16:9), Farbe
Länge: 76 min
Sprachen: Spanisch, Deutsch