Nach einer ausgelassenen Party verursachen Arineh und Nobahar auf dem Heimweg einen Autounfall. Ein mysteriöser Fremder namens Toofan bietet sich an, die Kosten vorzustrecken. Er wird den Weg der beiden Frauen in dieser Nacht noch häufiger kreuzen.
Das Auto ist ein beliebter Schauplatz im iranischen Kino. Man bewegt sich durch den öffentlichen Raum und bleibt dennoch unter sich. Aber was passiert, wenn plötzlich ein Polizist in den Wagen steigt, wenn er DVDs vom Schwarzmarkt im Handschuhfach findet, wenn man im angeheiterten Zustand zugeben soll, dass "Argo" ein iranfeindlicher Film sei? Dieses Roadmovie durch das nächtliche Teheran beginnt als überdrehte Kifferkomödie, die sich über die Autoritäten lustig macht, die Kulturgeschichte der westlichen Toilette umdeutet und weitere waghalsige interkulturelle Theorien aufstellt. Doch allmählich kippt die ausgelassene Stimmung: Durch Toofan, der stets wie aus dem Nichts auftaucht, steigt die Spannung im Auto. Er treibt mit den Freundinnen ein diabolisches Spiel, das die Grenzen zum Metaphysischen überschreitet. So versponnen und gespenstisch die Handlung auch erscheint, so deutlich ist sie verankert in der Gegenwart des Iran. (Anke Leweke)
Ali Ahmadzadeh, geb. 1986 in Teheran, studierte zunächst Architektur, anschließend Musik sowie Filmregie. Madare ghalb atomi ist sein zweiter abendfüllender Film.
Produktion: Afrand Film, Teheran
Buch: Ali Ahmadzadeh, Mani Baghbani
Kamera: Ashkan Ashkani
Darsteller: Taraneh Alidoosti, Pegah Ahangarani, Mehrdad Sedighiyan, Mohammad Reza Golzar
Format: DCP 1:1.78 (16:9), Farbe
Länge: 96 min
Sprache: Farsi
Foto: © All Rights Reserved