In Rabo de Peixe auf den Azoren wird Fischfang weitgehend per Hand betrieben. Die Regisseure besuchten das Dorf erstmals zum Jahreswechsel 1998/99 und freundeten sich mit dem jungen Fischer Pedro an. Sie beschlossen, ihn im folgenden Jahr mit der Kamera zu begleiten. Der entstandene Film wurde jedoch vom Fernsehsender stark verfremdet und nur einmal gezeigt.
Nun haben sie das Material neu geschnitten und daraus ein liebevolles Essay gemacht, das auf Freundschaft und Faszination beruht. Zusammen fahren sie mit Pedro aufs Meer, holen Makrelen und Schwertfische ein oder nehmen die Atmosphäre der Insel auf: Fischschwärme, Feuerwerk am Hafen, eine Prozession durch enge weiße Gassen, Körper auf schwarzem Sand. Unaufdringlich werden der Wert des Handwerks, Industrieauflagen oder das fragile Konzept des freien Menschen thematisiert. In diesem Film reicht man die Kamera gerne weiter, und auch für Seeungeheuer und Seemannsgarn gibt es genug Platz. Das grobe Korn des Materials trägt zur Schönheit der Bilder bei.
Am Ende bekommt Portugal den Euro, im Off wird gesungen, und jemand wird vermisst. Eine vergangene Ära, nah und doch fern, glückliche Bilder von Dingen, die es längst nicht mehr gibt. (James Lattimer)
Joaquim Pinto, geb. 1957 in Porto, Portugal, wirkte als Sound Designer an mehr als 100 Filmen mit. Nach mehreren Kurzfilmen, bei denen er selbst Regie führte, entstand 1988 mit "Uma Pedra no Bolso" / "Tall Stories" sein erster Spielfilm.
Nuno Leonel, geb. 1969 in Lissabon, Portugal, ist als Set Designer, Kameramann, Sound Editor, Cutter und Schauspieler tätig. Seit 1996 dreht er gemeinsam mit Joaquim Pinto Filme.
Produktion: Presente Lda, Lissabon
Buch: Joaquim Pinto, Nuno Leonel
Kamera: Joaquim Pinto, Nuno Leonel
Darsteller: Pedro Moritz, Artur Carreiro, Rui Melo, Manuel Moniz
Format: DCP 1:1.78 (16:9), Farbe
Länge: 103 min
Sprache: Portugiesisch