Im Jahr 2014 initiierte das von Künstler_innen betriebene Filmlabor und Kunstkollektiv Lab Laba Laba ein Projekt zur Wiederbelebung eines alten Filmkopierwerks, das dem staatlichen indonesischen Filmstudio (PFN) gehört. Das Gebäude beherbergt nicht nur Geräte zur Herstellung von Zelluloidfilm, sondern auch unzählige Negative von Filmen, die zwischen 1970 und 1990 – zur Zeit des Militärregimes – gedreht wurden. Das Projekt von Lab Laba Laba verband archivarische Aufarbeitung, künstlerische Interpretation und öffentliche Präsentation. Im Rahmen des Projekts wurden eine Reihe von Workshops durchgeführt und die Filmproduktionsmaschinen wieder in Betrieb genommen. Eine Reihe von Archiv-basierten Kunstwerken entstand und Einführungen in die Kunst der Zelluloid-Projektion wurden angeboten.
Nach nur einem Jahr ist die Zukunft des Projekts nun mehr als ungewiss. Das staatliche Filmstudio verweigert den Zugang zum Gebäude und zu den dort gelagerten Filmrollen. Die Firma hat die Filme der Obhut der Künstler_innen und Freiwillgen entzogen, die diese wieder ins öffentlichte Bewusstsein gebracht hatten. Ein weiteres Mal werden sie hinter verschlossenen Archivtüren dem Zerfall überlassen. Dieser Vortrag zeigt einige der zeitgenössischen Arbeiten, die im Rahmen des Projekts entstanden und liefert einen kritischen Blick auf die fehlende archivarische Behandlung dieser wichtigen Filmsammlung.
Edwin machte eine Ausbildung zum Grafikdesigner in seiner Heimatstadt Surabaya, bevor er nach Jakarta zog, um Film zu studieren. Seine Filmographie umfasst Kurz- und Langfilme, sowie Musikvideos und Dokumentarfilme.
Die Präsentation findet in englischer Sprache statt.