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Inspiriert von anthropologischen Studien über das hohe Vorkommen geistiger Erkrankungen im ländlichen Irland der 1960er- und 1970er-Jahre, schaut The Welfare of Tomás Ó Hallissy auf Paul Hockning und Mark McCartys Film The Village aus dem Jahr 1968 zurück. Zwei US-amerikanische Anthropolog*innen treffen in Dún Chaoin ein, einem kleinen Dorf im äußeren Westen Irlands. Sie wollen die aus ihrer Sicht im Aussterben begriffene Dorfkultur dokumentieren. Durch ihre Augen erzählt, zeichnet der Film ein Porträt einer Gesellschaft am Rande unwiderruflicher Umbrüche. Im Mittelpunkt steht Tomás, ein stummer 10-jähriger Junge, dessen Leben den Übergang von der alten zur neuen Welt umspannt. Währenddessen hinterfragen die Anthropolog*innen ihre Methoden. Einen Blick hinter die undurchsichtigen und ritualisierten sozialen Beziehungen zu erhaschen, die diesen Ort ausmachen, fällt ihnen schwer, da die Gemeinde ihnen und ihren Absichten mit großem Mistrauen gegenübersteht.
Duncan Campbell, geboren 1972 in Dublin, Irland, ist Videokünstler und lebt und arbeitet in Glasgow. Er studierte an der University of Ulster und an der Glasgow School of Art. Seine künstlerische Praxis basiert meist auf intensiver Archivrecherche und hinterfragt wie Geschichte auf die Gegenwart einwirkt. Mit seinen Filmen arbeitet er heraus, wie soziale, politische und persönliche Erzählungen konstruiert und über Zeit weitergegeben werden. Seine preisgekrönten Arbeiten wurde in Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit gezeigt.
Produktion: Nakba FilmWorks, London; Fastnet Docs, Dublin
Buch: Duncan Campbell
Kamera: Rina Yang
Darsteller: John O’Sullivan, David Murray, Frank Bourke, Lesa Thurman
Länge: 31 min
Sprache: Englisch
Foto: © Duncan Campbell