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Dennis und ich leben zusammen. Vor einem Jahr fing ich an, sein Zimmer mit der Kamera zu erforschen. Es entsteht das Porträt eines Mannes in seinem Arbeitsraum. Papier bedeckt den Boden, wild durcheinander – ein Konglomerat widersprüchlicher Dinge. Zwischen notierten Gedanken, mathematischen Formeln, graphischen Skizzen und Kassenbons liegen Romane und wissenschaftliche Bücher, Ausgaben der Zeitschrift ,The New York Review of Books‘, Werkzeuge, optische Linsen, Holzstücke, Kartons, Plastiktüten und Staub. In dem rätselhaften Chaos wird die eigenwillige Welt eines Mathematikers, Denkers, Kunsthistorikers und Bastlers sichtbar. Er glaubt, dass seine beiden Arbeiten – die intellektuelle und die handwerkliche – sich gegenseitig ergänzen. Ein halbes Jahr lang schreibt Dennis über eine geometrische Überraschung in Albrecht Dürers Kupferstich ,Hieronymus im Gehäus‘. Er sagt: „Hieronymus’ Zimmer ist mein Zimmer.“ Was genau meint er damit? Mit der Kamera spüre ich den Gegenständen im Raum nach, gleichzeitig traue ich dem Chaos nicht: vieles ist unvollendet. Dennoch bin ich magisch hineingezogen. Wenn ich filme, fängt Dennis an, aufzuräumen und die Dinge neu zu ordnen. (Eva C. Heldmann)
Eva C. Heldmann, geboren 1951 in Dillenburg, lebt und arbeitet in Berlin. In den 1980er-Jahren betrieb sie das Programmkino Mondpalast bei Limburg an der Lahr und war verantwortlich für die Programmgestaltung im Mal seh’n Kino in Frankfurt am Main. In dieser Zeit begann sie Filme und Videos zu produzieren. Bis 2000 leitete sie die Frankfurter Filmschau. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet und auf internationalen Festivals gezeigt.
Produktion: Eva C. Heldmann Films, Berlin
Buch: Eva C. Heldmann
Kamera: Eva C. Heldmann
Darsteller: Dennis Couzin, E. Gugel, Skye Chan Couzin
Länge: 27 min
Sprache: Englisch
Foto: © Eva C. Heldmann