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Sich um die eigene Achse zu drehen ist nicht einfach, zuweilen kann es einen schwindlig machen. Das Drehen ist eine repetitive Bewegung, die nicht vom Fleck kommt. Sie ist nie linear und doch kann sie Dinge verändern oder über sie hinauswachsen und sie umwandeln. Sie produziert Energie und erschafft ein Innen und ein Außen, ist zugleich schnell und unbeweglich, findet auf der Makro- und auf der Mikroebene statt. Nichts stimmt überein. Spin ist eine filmische Annäherung an das ,spinning‘ zwischen experimenteller Physik und Sufismus. Der Film befasst sich mit Konzepten von Wahrheit und deren Komplexität, mit Körper und Geist als Instrumente der Erfahrung und Wissensproduktion und dem Raum zwischen Spiritualität und Wissenschaft. Er schaut auf die Randbereiche dieser Themen und Begriffe, auf die Grenzen des Fassbaren und des menschlich Erfahrbaren. In einer Salzwüste treffen sich fiktionale, unsichtbare Figuren. Sie suchen nach einem Ort für ihr Sein. Gedichte, Interviews mit Physikern, Philosophinnen, der Sufi Cheikha, einem Semazen (Derwisch) und fiktionale Dialoge verbinden sich mit audiovisuellen Erkundungen von Rotationsbewegungen und untersuchen Formen von Zweifel, Unterscheidung und Denken.
Ginan Seidl, geboren 1984 in Berlin, lebt und arbeitet in Halle (Saale) und Berlin. Nachdem sie ihr Kunststudium in Halle (Saale), Berlin und Mexico City abschloss, nahm sie 2012 und 2016 an der Professional Media Master Class und dem Master Class Lab von Werkleitz e.V. teil. Sie erhielt verschiedene Kunstpreise und war Residenzstipendiatin in Istanbul und Mexiko. Ihre Arbeiten wurden auf internationalen Filmfestivals und in diversen Ausstellungen und Kunstfestivals gezeigt. Sie ist Teil des Filmkunstkollektivs Rosenpictures.
Produktion: Rosenpicture Filmproduktion GbR, Halle/Saale; Ginan Seidl, Halle/Saale
Buch: Ginan Seidl
Kamera: Ray Peter Maletzki
Darsteller: Susanne Sachsse, Norman Sieroka, Ş. Barihüda Tanrikorur, Cheihka H. Nur Artiran
Länge: 80 min
Sprache: Türkisch, Deutsch, Englisch
Foto: © Ginan Seidl