Weiterführende Informationen finden Sie im Forum-Expanded-Blatt (PDF).
Warum sind manche Ereignisse aus der aktuellen Geschichtsschreibung ausgeklammert und andere überbetont? Wer gibt wem das Recht sich zu äußern und zu welchem Zeitpunkt? Wie ist Geschichte im gegenwärtigen Moment sichtbar und hörbar? Was ist ein Anti-Monument? Auf welche Art und Weise wirkt ein Archiv auf die Gegenwart? Towards Memory ist ein Video- und Rechercheprojekt, das in Zusammenarbeit mit namibischen Frauen entstand, die als Kinder ab 1979 während des Namibischen Unabhängigkeits- und Anti-Apartheid-Kampfs in die damalige DDR gesandt wurden. Nach dem Fall der Berliner Mauer wurden sie schnell wieder zurückgeschickt. Grundlage der Videoinstallation sind Archivrecherchen, Videointerviews und aktuelle Erinnerungsfeierlichkeiten zur 25-jährigen Unabhängigkeit Namibias und dem Genozid an den Herero und Nama. Das Projekt fragt nach der Verknüpfung deutscher und namibischer Geschichte und dem politischen Umgang mit den Konsequenzen und (Un-)Sichtbarkeiten von Kolonialismus, Genozid, Vertreibung und Apartheid.
Katrin Winkler wurde 1983 in Starnberg geboren. Ihre künstlerische Arbeit bewegt sich zwischen Expanded Cinema, intensiven Recherchen, Video und Fotografie. Inwieweit Geschichte (un-)sichtbar und mit der Gegenwart verwoben ist, ist eine wiederkehrende Thematik in ihrer künstlerischen Praxis. Sie absolvierte einen Recherche- und Assistenzaufenthalt am Katutura Community Art Center, Windhuk, Namibia. Sie studierte Fotografie an der Hochschule München (BFA), Fotografie und Medien unter anderem bei Allan Sekula am California Institute of the Arts, Los Angeles (MFA) und war Meisterschülerin bei Clemens von Wedemeyer an der HGB, Leipzig. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt.
Produktion: Katrin Winkler, Berlin
Kamera: Katrin Winkler
Darsteller: Monica Nambelela, Lucia Engombe, Fatima Pedru, Esther Utjiua Muinjange
Format: 2-Kanal-Videoinstallation, Farbe
Länge: 32 min
Sprache: Deutsch, Englisch
Foto: © Katrin Winkler