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Albertina Carri plant einen Film über Isidro Velázquez, den legendären Banditen aus Nordargentinien, der 1967 von der Polizei erschossen wurde. Interessant ist er nicht nur für sie: Ihr Vater, der Soziologe Roberto Carri, schrieb ein Buch über ihn mit dem Titel „Prärevolutionäre Formen der Gewalt“ und es gibt einen Film zu seiner Geschichte. Sowohl ihr Vater als auch der Film verschwanden während der Militärdiktatur. Legenden, Familien, politische Ausrichtungen, Film: Nichts bietet Halt und Carris Nachforschungen gleichen einer Wanderung durch einen Garten verzweigter Pfade, bevor sie in einer ausgetrockneten Landschaft voller Dornen enden. Aber Carris Erzählweise hat sich ohnehin gewandelt, eine Mutter berichtet anders als eine Tochter. Legenden, Familien, politische Ausrichtungen, Film: Alle produzieren Bilder, diese erscheinen auf der Leinwand, über einen Kanal, drei Kanäle, fünf. Das Material ist aus einem wunderbar exzentrischen Archiv zusammengepflückt: Nachrichten, Werbung, Heimvideos, Interviews, Kinofilme, abstrakte Formen. Die Bilder könnten aus alten, verschollenen, neuen, möglichen, unmöglichen Filmen stammen; andere Bilder kommen für diesen Film einfach nicht in Frage. (James Lattimer)
Albertina Carri, geb. 1973 in Buenos Aires, Argentinien, studierte Filmregie. Neben ihrer Tätigkeit als Regisseurin, Produzentin und Drehbuchautorin ist sie Künstlerische Direktorin des Asterisco – International LGBTIQ Film Festivals in Buenos Aires.
Produktion: Albertina Carri, Diego Schipani, Buenos Aires
Buch: Albertina Carri
Kamera: Alejo Maglio, Federico Bracken, Bruno Constancio, Tamara Ajzensztat
Länge: 85 min
Sprache: Spanisch