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Die Filmaufnahmen in Farbe unterscheiden sich kaum von den Schwarzweißfotografien. Gras, Sand und Himmel sehen aus wie einst, als der Turm erbaut wurde, als sie vom Meer kamen, um Land abzustecken und seinen Reichtum zu heben, damals, als man von der höchsten Düne die Stadt Tartessos in der Ferne fast erblicken konnte. Die Vergangenheit ist noch immer anwesend, in dem Einzelgänger, der Pinienzapfen für den Ofen seiner Strandhütte sammelt, den zwei Fischern auf See bei Sonnenaufgang und dem ewigen Wegschaufeln des Sandes, damit er nicht die Oberhand gewinnt. Ruhig auf der gleichen Achse kreisend erweitert die Kamera nach und nach ihren Radius und rückt die Gegenwart ins Blickfeld. Ein Reisebus bringt Touristen, die sich über den Strand verteilen, Beamte fragen, ob die Hütten bewohnt sind, und am Horizont sind die Neubausiedlungen auszumachen. Der Film ist indes kein Porträt der Kontraste, sondern vielmehr der Gleichzeitigkeit, der beständigen Verschiebungen von Licht und Struktur, fern der Zeit, er zeigt die Moderne nur als ein weiteres Element, das mit der Landschaft verwoben wird. Wir stehen am Ufer und blicken aufs Meer. Das Meer schaut auf uns aus der Ferne. (James Lattimer)
Manuel Muñoz Rivas, geb. 1978 in Sevilla, Spanien, studierte Kommunikationswissenschaft und Film. Neben seiner Arbeit als Filmemacher ist er als Cutter sowie als Dozent an Filmhochschulen tätig. El mar nos mira de lejos ist sein erster abendfüllender Film.
Produktion: Azhar Media, Sevilla; El Viaje, Teneriffa; CTM Docs, Hilversum; 59 En conserva, Madrid
Buch: Manuel Muñoz Rivas, Mauro Herce
Kamera: Mauro Herce
Länge: 93 min
Sprache: Spanisch