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Colonel Honorine Munyole ist eine stattliche Dame, 44 Jahre alt, verwitwet und Mutter von sieben kleinen Kindern – vier eigene, drei adoptierte. Sie trägt ihre Uniform, ihr Barett und ihre schwarze Handtasche wie einen Schutz, den sie für ihre alltägliche Arbeit dringend benötigt. Mehr oder minder allein leitet sie eine kleine Polizei-Einheit, die sich dem Schutz vergewaltigter Frauen und misshandelter Kinder in den von Kriegen geplagten Regionen des Kongos widmet. Zu Beginn des Films wird sie von Bukavu nach Kisangani versetzt, bei ihrer Ankunft findet sie ihr zukünftiges Zuhause, ihr Büro in einem desolaten Zustand vor. Während sie solche pragmatischen Widrigkeiten beherzt aus dem Weg zu schaffen weiß, haben die Traumata und sozialen Deformationen der Menschen um sie herum alptraumartige Dimensionen: Neid um den staatlich anerkannten Opferstatus, Hoffnung auf Hilfe von „den Weißen“, Depressionen, Hilflosigkeit. Zwar begreift man als westlicher Zuschauer kaum, woher diese Frau ihre Kraft nimmt – aber man folgt ihrer Mission mit wachsender Faszination. Der Film ist die Hommage auf eine Heldin unserer Zeit und zugleich ein Dokument zivilisatorischer Höchstleistung. (Dorothee Wenner)
Dieudo Hamadi, geb. 1984 in Kisangani, Demokratische Republik Kongo, studierte Medizin. Ladies in Waiting, sein Beitrag zu dem Episodenfilm Congo in Four Acts, war 2010 im Forum zu sehen.
Produktion: Cinédoc Films, Annecy; Mutotu Productions, Kinshasa
Buch: Dieudo Hamadi
Kamera: Dieudo Hamadi
Länge: 72 min
Sprachen: Lingala, Swahili, Französisch
Foto: © Photo Dieudo Hamadi © Cinédoc Films 2017