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Drei gelangweilte junge Männer beschließen eines Abends im Auto, einen älteren Mann zu besuchen, den sie flüchtig kennen. Er empfängt sie mit Freude, hält sie kurz darauf für Einbrecher und bedroht sie mit einer Waffe. Die eintreffende Polizei nimmt sie in Gewahrsam.
Die Einfachheit der Geschichte erfährt eine weitere Reduktion: Vollständig in einer Blackbox gefilmt, stellt Tamaroz die Greenscreentechnik auf den Kopf. Neben den grünen Studiowänden, die u.a. bei der Herstellung von Computerspielen dazu dienen, Gegenstände und Figuren durch Einkopierung in eine andere Umgebung zu versetzen, sind alle Requisiten grün und bleiben als Projektionsfläche sichtbar. Autos sind weiß. Die männlichen Figuren sind in Jeans und T-Shirt, Schwester und Nichte des Protagonisten schwarz gekleidet. Alle tragen die gleichen blauen Kunststoffschuhe und agieren verlangsamt und emotionslos in einer Umgebung, die eine große Leerstelle darstellt. Nur das changierende bläuliche Licht und ein paar Geräusche erinnern an so etwas wie eine Außenwelt.
Die Monotonie erzeugt Spannung: Immer spürbarer wird die Unmöglichkeit, mit der Realität in Berührung zu kommen. In Tamaroz wird Abstraktion zum Ort des Exils. (Stefanie Schulte Strathaus)
Abed Abest, geb. 1987 in Bandar Abbas, Iran, arbeitet als Schauspieler für Theater und Film sowie als Regisseur. Tamaroz ist sein erster abendfüllender Film.
Produktion: Hich Film, Teheran
Buch: Abed Abest
Kamera: Hamid Khozouie Abyaneh
Darsteller: Abed Abest, Vahid Rad, Majid Yousefi, Danial Khojasteh
Länge: 84 min
Sprache: Farsi
Foto: © Iranian Independents