13 Min. Englisch.
Ein blinder Mann berichtet von einer Sonnenfinsternis, einem Lichtphänomen, das er durch andere Sinne als das Sehen wahrnimmt. Er nimmt uns bei der Hand und führt uns durch das Dunkel, durch dieses kurzzeitige Ereignis, das die Welt, wie wir sie kennen, verändert. Mitten in der Dunkelheit taucht eine Erscheinung auf, sichtbar während des plötzlichen Anbruchs der Nacht, bis die Sonne unweigerlich wieder aufgeht. Traditionsgemäß fängt die Kamera ein, was flüchtig an uns vorüberzieht. Es ist, als wolle man die Sonne ins eigene Haus projizieren, um die großen kosmischen Bewegungen einzufangen und zu bewundern. In der künstlerischen Begegnung von Anouk De Clercq und Tom Callemin treffen auch Licht und Dunkelheit aufeinander. Ihre jeweiligen Welten finden sich immer wieder im Bereich des kaum Sichtbaren, im Schwarz-Weiß, in der Faszination daran, was Licht offenbaren kann.
Anouk De Clercq hat Klavier in Ghent und Film am Sint Lukas Brussels University College of Art and Design studiert. Ihre Arbeiten, die das audiovisuelle Potential von Computersprache untersucht, mögliche Welten zu schaffen, haben oft einen architektonischen Charakter. Sie wurden mehrfach ausgezeichnet und waren weltweit in Museen und auf Festivals zu sehen. De Clercq betreibt künstlerische Forschung an der School of Arts University College Ghent und ist Gründungsmitglied von Auguste Orts.
Tom Callemin, geboren 1991 in Ostende, Belgien, lebt und arbeitet in Ghent. Er hat Fotografie und Bildende Kunst studiert und arbeitet als Künstler mit den Medien Fotografie und Video. Seine Arbeit wurde mehrfach ausgezeichnet und in internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt.