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47 Min. Englisch.

Araf ist ein essayistisches Road-Movie und das Tagebuch der geisterhaften Figur Nayia, die in Bosnien zwischen Srebrenica, Sarajevo und Mostar unterwegs ist. Seit dem Krieg war sie im Exil und kehrt nun zu den Feierlichkeiten zum 22. Jahrestag des Genozids von Srebrenica zurück. Der Film entwickelt sich entlang ihrer Tagebucheinträge, die mit dem Mythos von Dädalus und Ikarus verschmelzen. Ikarus ist auch der Name eines Brückensprungwettbewerbs in ihrem Heimatland. Die Geschichte von Ikarus und Dädalus, ein Mythos, der symbolisch Überambition und den unausweichlichen Niedergang des Menschen verhandelt, wird im Film als Möglichkeit genutzt, ein Durchbrechen des Teufelskreises solch tragischer Ereignisse zu denken und den Weg für eine mögliche Versöhnung zu eröffnen. Für Nayia ist der Ikarus-Mythos auch eine Geschichte vom Optimismus des Sprungs, vom Mut, in dieser Zeit radikaler Instabilität einen Schritt ins Ungewisse zu machen. Vielleicht wollte Ikarus eine andere Geschichte schreiben. Anhand von Nayias Geschichte untersucht Araf die Widersprüche von Weggang und Wiederkehr, von konstantem Terror und permanentem Stillstand und die Reibung zwischen Vertreibung und Permanenz.

Didem Pekün wurde 1978 in Istanbul, Türkei geboren. Sie betreibt sowohl künstlerische Forschung als auch künstlerische Praxis. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit der Herstellung von Subjektivität innerhalb von Gewaltgeografien, Vertreibung und verschiedenen Formen ihrer Repräsentation in Bewegtbildern. Ihre preisgekrönten Dokumentarfilme und Videoinstallationen wurden international gezeigt. Sie ist Gründungsmitglied des Center for Spatial Justice (MAD) und hat einen BA in Music von der SOAS University of London, einen MA in Documentary vom Goldsmiths-College sowie einen PhD in Visual Cultures, Goldsmiths. Sie ist Fakultätsmitglied des Media and Visual Arts Departments der Koç University, Research Fellow am Institut für Visual Cultures, Goldsmiths und Teaching Fellow am Institute of Advanced Studies, CEU, Budapest.

Produktion Maria-Thalia Carras, Olga Hatzidaki, Didem Pekün. Produktionsfirma locus athens (Athen, Griechenland). Regie, Buch Didem Pekün. Kamera Petros Nousias. Montage Didem Pekün. Musik Elena Kakaliagou, Ingrid Schmoliner, Ellen Arkbro. Sound Design Fatih Rağbet, Eli Haligua. Ton Theophilos Botonakis. Regieassistenz Dino Omerović. Mit Dino Bajrić (Ikarus).

Filme

2007: The tree that smiles at me (22 Min.). 2010: Tülay German; Years of Fire and Cinders (50 Min.). 2016: of dice and men (Videoinstallation, 43 Min.). 2018: Araf.

Foto: © Didem Pekün

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