Videoinstallation, Arabisch, Englisch.
Die unruhige politische Lage Ägyptens und die soziale Situation im Land seit den Aufständen im Jahr 2011 bis heute markieren den historischen Hintergrund der Bilder dieser Ausstellung. Die Formierung von Zivilgesellschaften zu einer Zeit, in der neue Wahlen neue politische Fantasien hervorrufen; der Militärputsch, der die Bürgerrechte beschränkt, die Bürger durch härtere Gesetze und Verordnungen der Straße verweist, so jegliche Opposition eliminiert und die Existenz der Bürger*innen bedroht und Angst sät. Was diese bewegten Bilder voneinander unterscheidet, ist die jeweilige Motivation, zu filmen und ein Zeugnis aufzunehmen. Sie bestimmt Aufnahme, Abstand und Kadrierung. In einer historischen Zeit, in der politische Ereignisse unmittelbar spektakularisiert und als Bilder weltweit verbreitet werden, fragt diese Ausstellung nach unserer Rolle als Prodzent*innen, aber auch als Betrachter*innen dieser Bilder und danach, was sie nun hier in Berlin überhaupt erreichen können. (W.J.T. Mitchell)
We Are Not Worried in the Least ist Teil von „Archive außer sich“, ein Projekt des Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V. in Kooperation mit dem Haus der Kulturen der Welt. Gefördert im Rahmen von „Das Neue Alphabet“ durch die BKM auf Grundlage eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Jasmina Metwaly lebt und arbeitet als Künstlerin und Filmemacherin in Kairo und Berlin. Sie ist Mitglied des Videokollektivs Mosireen. Sie arbeitet mit Video und Film und hat kürzlich das Zeichnen wieder begonnen. Von der Performance, vom Theater und Film kommend, liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf einer prozessbasierten Praxis, die eine soziale Funktion hat, indem sie Spannungen zwischen Teilnehmer*innen und dem Publikum generiert. Ihre Arbeiten wurden bei internationalen Ausstellungen und Festivals gezeigt. Nach From Behind of the Monument (2013) und Out on the Street (2015) mit Philip Rizk nimmt Metwaly zum dritten Mal bei Forum Expanded teil.