1-Kanal-Videoinstallation, 24 Min. Englisch, Mandarin.
Pink Slime Caesar Shift zeigt vier Wege, die DNA von In-vitro-Hamburgern so zu manipulieren, dass sie Nachrichten aus dem Arbeitskampf chinesischer Arbeiter*innen in Fabriken der Sonderwirtschaftszone übermitteln können.
Im letzten Jahrzehnt kam es in China verstärkt zu Arbeitsprotesten. Bedingt durch das harte Durchgreifen der Regierung in den sozialen Medien und der damit einhergehenden Kommunikationseinschränkung, waren sie meist kurz und blieben lokal begrenzt. Zur gleichen Zeit wurde ein Punkt erreicht, an dem die Ressourcen des Landes ausgeschöpft waren. Immer wieder wurde Rindfleisch knapp, was Skandale um gefälschtes Rind und einseitige internationale Handelsabkommen zur Folge hatte.
Wenn die Lösung für Fleischmangel die Produktion synthetischen Fleischs mittels Stammzellen ist, dann könnte die DNA des Fleischs zum Datenträger umfunktioniert und so dazu genutzt werden, Kommunikationskanäle für politische Organisationen aufzubauen. Die Arbeit verbindet Spielhandlung und 3D-Animation mit Lehrmaterialien für Arbeiter*innen, Verkaufsgesprächen, in denen wissenschaftliche Geräte angeboten werden, dokumentarischen Aufnahmen und Gedichten über Entfremdung.
Jen Liu, geboren 1976 in Smithtown, USA, lebt als bildende Künstlerin in New York. In ihren Performances, Videos, Installation und Gemälden beschäftigt sie sich mit nationaler Identität, ökonomischen Fragen und der Neubetrachtung von Archivmaterialien. Sie untersucht kulturelle Konstruktionen und Fragen von Race und Gender in Wirtschafts- und Industriesprache, deren Funktionsweisen sie mit Requisiten und Kostümen desavouriert. Liu studierte Kreatives Schreiben am Oberlin College (BA) und Bildende Kunst und Medien am California Institute of the Arts in Valencia, Kalifornien (MFA). Ihre Arbeiten wurden in internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt und sie hat zahlreiche Stipendien und Preise erhalten.