2-Kanal-Videoinstallation, 33 Min. Polnisch, Englisch.
Cold Body Shining zieht uns mit immersiver Kraft in die Materie seiner Poesie, in tagebuchhafte, matte Bilder der Gegend um Rotterdam. Wir hören die hypnotische Stimme der Künstlerin. Sie spricht in zwei Sprachen, für einige verständlich, für andere bloß ein abstrakter Ton, ein Rhythmus. Ihre sinnliche Erzählung einer imaginären Welt führt uns Schritt für Schritt in den größten Frachthafen Europas.
Die Erzählerin steuert uns durch eine Sequenz müder Bilder. Das Wasser ist omnipräsent. Es umgibt uns. Wir erleben es buchstäblich mit all unseren Sinnen. Die Kamera wechselt zwischen Nahaufnahme und Vogelperpektive, mal sind Unterwasseraufnahmen zu sehen, dann treibt die Kamera an der Oberfläche. Die Geschichte, die Cold Body Shining erzählt, ist zuallererst eine Geschichte des Lichts. Die Bioluminiszenz toter Fische bringt die See zum Schimmern. Nach ihrem Tod beginnt die fettige phosphorhaltige Substanz auf der Hautoberfläche von Heringen zu leuchten. Dieses Leuchten hält vier bis fünf Tage an, bevor die Fische beginnen zu verwesen. (Aurelia Nowak)
Marta Hryniuk, geboren 1991 in Warschau, Polen, lebt und arbeitet in Rotterdam, wo sie aktuell am Piet Zwart Institute studiert. Zuvor studierte sie Malerei an der University of Arts in Poznań und Multimedia an der Academy of Arts in Szczecin. Sie ist Teil des nomadischen Künstler- und Kurator*innen-Kollektivs Silverado. Ihre Arbeiten wurden in Ausstellungen in Polen und im Ausland gezeigt.