3-Kanal-Videoinstallation, 27 Min. Englisch, Deutsch.
Café Togo nimmt das Engagement für die Änderung von Straßennamen mit kolonialer Konnotation im sogenannten Afrikanischen Viertel in Berlin-Wedding in den Blick. Gemäß dem Berliner Straßengesetz stellt die Benennung einer Straße nach einer Person eine Ehrung dar. Petersallee, Lüderitzstraße und Nachtigalplatz tragen die Namen von Persönlichkeiten, deren Biografien das Blut von Opfern des Deutschen Kolonialismus anhaftet. Nach dem Gesetz sollen Straßen umbenannt werden, die nicht dem heutigen Verständnis von Demokratie und Menschenrechten entsprechen.
Café Togo folgt den Visionen des Schwarzen Aktivisten Abdel Amine Mohammed, der sich für einen Paradigmenwechsel in der staatlichen Symbolpolitik einsetzt: weg von der Auszeichnung kolonialer Verbrecher*innen, hin zu einer Ehrung der Opfer und der Widerstands- und Freiheitskämpfer*innen des Deutschen Kolonialregimes. Sein Ziel ist eine multidimensionale Erinnerungspolitik unter postkolonialen Perspektiven. Abdel Amine Mohammed hat deshalb die Geschichte „With Colonial Love“ verfasst. Zusammen mit der Referenz auf den NS-Propagandafilm Carl Peters (1941), der die Gründung Deutsch-Ostafrikas erzählt, bildet sie die Grundlage des Films.
Musquiqui Chihying, geboren 1985 in Taiwan, ist ein in Taipeh und Berlin lebender Künstler und Filmemacher. Er arbeitet mit verschiedenen Medien und Formaten, wie Video, Fotografie und Installation. Seine jüngsten Arbeiten untersuchen die in Öffentlichkeit und Popkultur eingeschriebene, postkoloniale und postmigrantische Ideologie. Chihying hat an zahlreichen internationalen Ausstellungen und Biennalen teilgenommen. Außerdem schreibt er regelmäßig Artikel für Kunstpublikationen und ist ein Mitglied der taiwanesischen Kunstgruppe Fuxinghen Studio.
Gregor Kasper, geboren 1986 in Deutschland, ist ein in Berlin lebender Künstler und Filmemacher. Er studierte Malerei an der Weißensee Kunsthochschule Berlin und macht aktuell den MA Art in Context an der Universität der Künste Berlin.